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Mazedonien öffnet Grenze wieder

21. Januar 2016

Mazedonien hat nach fast 48 Stunden seine Grenze zu Griechenland wieder für Flüchtlinge geöffnet. Schutzsuchende aus einigen Ländern dürfen weiterreisen – aber nur, wenn sie nach Deutschland oder Österreich wollen.

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Migranten warten am Grenzübergang Gevgelija auf einen Zug nach Serbien (Foto: AP)
Migranten warten am Grenzübergang Gevgelija auf einen Zug nach Serbien (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Photo/B. Grdanoski

Der mazedonische Grenzposten Gevgelija, vor dem seit Mittwoch auf der griechischen Seite 2000 Menschen festsaßen, ist seit dem Morgen wieder offen. Dies sagte ein ranghoher Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP. Aber nur, wer bei der Registrierung angebe, in Deutschland oder Österreich einen Asylantrag stellen zu wollen, werde durchgelassen.

Das griechische Staatsradio berichtete unter Berufung auf die Polizei, Schutzsuchenden aus Irak, Syrien und Afghanistan werde erlaubt, ihre Reise fortzusetzen. Migranten aus anderen Staaten wie etwa Pakistan würden dagegen nach Athen zurückgeschickt.

Karte Balkan Fluchtroute 01.12.2015 Deutsch

Rund 1200 Menschen - darunter viele Frauen und Kinder - hatten die Nacht in beheizten Zelten von Hilfsorganisationen verbracht. Die übrigen Flüchtlinge übernachteten in Bussen, in denen sie aus Athen an die Grenze gebracht worden waren.

Mazedonien hatte die Grenze zu Griechenland am Mittwoch geschlossen, weil die Weiterfahrt der Flüchtlinge durch Slowenien ins Stocken geraten war. Auch Kroatien und Serbien hatten am Mittwoch beschlossen, nur noch Flüchtlinge ins Land zu lassen, die nach Deutschland oder Österreich weiterreisen wollen. Alle Länder liegen an der sogenannten Balkanroute, über die weiter tausende Menschen vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in die EU gelangen wollen.

Überdies hatte die große Koalition in Österreich am Mittwoch die Einführung einer Obergrenze verkündet. Sie will im laufenden Jahr nur 37.500 Menschen aufnehmen, anstelle von 90.000 im vergangenen Jahr. Das erhöhte den Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel, ebenfalls durch nationale Maßnahmen die Zahl der Neuankömmlinge in Deutschland zu senken.

stu/ml (afp, dpa)