Mbappé, Lukaku und Co.: EM-Spieler mit afrikanischen Wurzeln
Bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft stehen in den Kadern der 24 Teilnehmer Dutzende von Spielern mit einer familiären Verbindung zu Afrika. Unter ihnen finden sich Weltstars und aufstrebende Talente.
Kylian Mbappé (Frankreich)
Der Vater von Kylian Mbappé stammt aus Kamerun, die Mutter aus Algerien. Mit 19 Jahren wurde Mbappé Weltmeister und als bester junger Spieler der WM 2018 in Russland ausgezeichnet. Die Équipe Tricolore ist gespickt mit Spielern, die afrikanische Wurzeln haben, wie Paul Pogba (Guinea), Ngolo Kanté, Moussa Sissoko (beide Mali), Ousmane Dembélé (Senegal/Mauretanien) oder Karim Benzema (Algerien).
Romelu Lukaku (Belgien)
Die Wurzeln des belgischen Rekordtorschützen Romelu Lukaku liegen in der Demokratischen Republik Kongo, seine Eltern wurden dort geboren. Bei der WM 2018 schaffte es der Stürmer mit Belgien auf Platz drei. Auch in Lukakus Mannschaft gibt es einige afrikanisch-stämmige Spieler, zum Beispiel seine Sturmkollegen Michy Batshuayi und Christian Benteke (beide DR Kongo) sowie Jeremy Doku (Ghana).
Antonio Rüdiger (Deutschland)
"Meine ganze Familie stammt aus Afrika", sagt der deutsche Innenverteidiger, dessen Eltern in den 1990er Jahren vor dem Bürgerkrieg in Sierra Leone nach Berlin flohen. Auch Leroy Sané, Serge Gnabry und Youngster Jamal Musiala haben afrikanische Wurzeln. Sanés Vater, der Ex-Bundesligaprofi Souleymane Sané, wurde im Senegal geboren, Gnabrys Vater an der Elfenbeinküste, Musialas Vater in Nigeria.
David Alaba (Österreich)
Theoretisch hätte Alaba auch für Nigeria, das Heimatland seines Vaters, spielen können. Doch der Verteidiger, der im Sommer nach 13 Jahren den FC Bayern verlässt, entschied sich für sein eigenes Geburtsland Österreich. Auch die Bundesligaprofis Valentino Lazaro (Vater aus Angola) und Karim Onisiwo (Vater aus Nigeria), die im EM-Kader der Österreicher stehen, haben afrikanische Wurzeln.
Breel Embolo (Schweiz)
Der Stürmer (r.) wurde in Kamerun geboren. Seine Mutter wanderte mit ihren beiden Söhnen in die Schweiz aus, als Embolo sechs Jahre alt war, der Vater blieb in Kamerun. Neben Embolo gibt es weitere Spieler mit afrikanischen Wurzeln im Schweizer EM-Kader, etwa Denis Zakaria (Vater aus DR Kongo, Mutter aus Sudan) oder Kevin Mbabu (Mutter aus DR Kongo). Alle drei verdienen ihr Geld in der Bundesliga.
Memphis Depay
Der Vater des niederländischen Offensivspielers Memphis Depay stammt aus Ghana. Er verließ die Familie, als Memphis noch ein Kleinkind war. Deshalb trägt Depay bei seinem Klub Olympique Lyon auf dem Trikot nur seinen Vornamen. Andere Oranje-Spieler mit einem afrikanischen Familienhintergrund sind etwa Nathan Aké (Vater von der Elfenbeinküste) und Cody Gakpo (Vater aus Ghana, Mutter aus Togo).
William Carvalho (Portugal)
Den EM-Titel hat der defensive Mittelfeldspieler bereits gewonnen - 2016 im Finale gegen Frankreich. William Carvalho wurde 1992 in Luanda geboren, der Hauptstadt Angolas. Während seiner Kindheit siedelte die Familie nach Portugal über. Andere EM-Spieler des Titelverteidigers mit Wurzeln in Afrika sind Danilo Perreira (geboren in Guinea-Bissau) und Renato Sanchez (geboren auf den Kapverden).
Alexander Isak (Schweden)
Auch Schwedens Stürmer Alexander Isak schnupperte schon Bundesliga-Luft. Zwei Jahre lang stand er bei Borussia Dortmund unter Vertrag, ehe er zu Real Sociedad in die spanische Liga wechselte. Isaks Eltern stammen aus Eritrea und flüchteten nach Schweden. Ebenfalls afrikanische Wurzeln haben die schwedischen Nationalspieler Robin Quaison (Vater aus Ghana) und Ken Sema (Eltern aus der DR Kongo).
Glen Kamara (Finnland)
Der finnische Nationalspieler verdient sein Geld beim schottischen Traditionsverein Glasgow Rangers. Angeblich ist der Premier-League-Klub FC Arsenal an einer Rückkehr des 25-Jährigen nach London interessiert. Kamara verließ Finnland als 16-Jähriger und wurde in der Fußball-Akademie von Arsenal ausgebildet. Seine Eltern stammen aus Sierra Leone.
Bukayo Saka (England)
Die Eltern des 19 Jahre alten Mittelfeldtalents wanderten von Nigeria nach England aus. 2020 gab Bukayo Saka der nigerianischen Nationalmannschaft einen Korb und entschied sich für das englische Team, die "Three Lions": "Ich denke, dass sie in der Zukunft tolle Sachen machen werden. Ich habe das Gefühl, dass es für mich richtig war, England zu wählen."