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Medien: Brexit kostet Deutschland Milliarden

10. September 2016

Dass der Brexit den Briten schadet, gilt als gesichert. Doch wie sehr auch Deutschland bluten muss, wird erst nach und nach deutlich. Eine neue Rechnung aus dem Finanzministerium kommt zu erschreckenden Ergebnissen.

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Big Ben mit Union Jack (Archivbild: dpa)
Bild: picture alliance/dpa/M. Kappeler

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet laut Medienberichten wegen des Brexit mit steigenden Finanzlasten für Deutschland. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitiert aus einer internen Vorlage des Finanzministeriums, in der Schäubles Beamte eine "Erhöhung des deutschen Anteils an der Finanzierung des EU-Haushalts um rund 4,5 Milliarden Euro jeweils für die Jahre 2019 und 2020" für möglich halten.

Mit dem Brexit drohe der "Verlust des zweitgrößten Nettozahlers" zum EU-Haushalt, heißt es demnach in dem Papier. Deutschlands Anteil an der Wirtschaftskraft der Rest-EU werde von heute 21 Prozent auf 25 Prozent steigen.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (Foto: dpa)
Unerfreuliches Ergebnis: Finanzminister Wolfgang SchäubleBild: picture alliance/dpa/F. Singer

Zahlen sind Momentaufnahme

Die Annahmen beruhten allerdings auf dem aktuellen Finanzrahmen, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht - sie beinhalteten "noch keine denkbaren Ausgleichsreaktionen". Als Beispiel führe das Papier mögliche Beiträge Großbritanniens auf, die das Land zahlen müsste, sofern es weiterhin Zugang zum Binnenmarkt haben will. Auch Einsparungen im EU-Haushalt könnten die Folgekosten für Deutschland dämpfen.

Die Briten hatten in einem Referendum am 23. Juni mit knapper Mehrheit für einen Ausstieg ihres Landes aus der EU gestimmt. Allerdings hat London das Austrittsverfahren nach Artikel 50 noch nicht offiziell in Gang gesetzt.

jj/rb (dpa, afp)