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Politik

Demokraten gewinnen Senatorenwahl in Georgia

6. Januar 2021

Medienberichten zufolge haben die Demokraten des künftigen US-Präsidenten Joe Biden bei den Nachwahlen im Bundesstaat Georgia beide Senatssitze gewonnen. Damit haben sie 50 von 100 Sitzen - und doch die Mehrheit.

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USA Georgia Wahl | Jon Ossoff und Raphael Warnock
Die beiden in Georgia siegreichen Demokraten Jon Ossoff (l.) und Raphael Warnock Ende Dezember in LithoniaBild: Robin Rayne/ZUMA Wire/picture alliance

Das Rennen um die beiden Senatorenposten des Bundesstaats Georgia ist offenbar entschieden: Medienberichten zufolge eroberte der Demokrat Jon Ossoff den Sitz des bisherigen republikanischen Amtsinhabers David Perdue. Diese Prognose bestätigten inzwischen die Sender NBC, CBS, ABC und CNN. Zuvor war schon Raphael Warnock als Sieger gegen die republikanische Amtsinhaberin Kelly Loeffler ausgerufen worden. 

Wahlsieger stehen möglicherweise erst in einigen Tagen fest

Wann das Endergebnis vorliegen wird, ist weiterhin offen. Das liegt auch an der Corona-Pandemie, weil Hunderttausende Wähler von der Briefwahl Gebrauch gemacht haben. Beobachter rechneten zuletzt damit, dass die Wahlsieger frühestens an diesem Mittwoch, vielleicht aber auch erst in einigen Tagen feststehen.

US-Wahl 2020 | USA | Stichwahlen in Georgia
Wahlhelferinnen zählen Briefwahlstimmen ausBild: Ben Gray/AP/dpa/picture alliance

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, erklärte bereits, beide Kongresskammern könnten nun gemeinsam mit dem gewählten Präsidenten Joe Biden "außerordentliche Fortschritte" für die Menschen in Amerika erzielen. Die neue Politik werde sich auf die Wissenschaft stützen, um die Pandemie einzudämmen. Gemeinsam werde man den Menschen in der gegenwärtigen Krise helfen und auch die Wirtschaft wieder ankurbeln, versprach Pelosi.

Da die Demokraten bereits im Repräsentantenhaus - der anderen Kongresskammer - die Mehrheit stellen, hätten sie bei Eroberung der beiden Mandate von Georgia künftig die Kontrolle über den gesamten Kongress. Der designierte US-Präsident könnte somit "durchregieren". Andernfalls wären die Republikaner imstande, Bidens Vorhaben und Personalentscheidungen immer wieder zu blockieren.

Kamala Harris könnte das Zünglein an der Waage sein

Die Nachwahl war nach den in Georgia geltenden Gesetzen notwendig geworden, weil keiner der Senatskandidaten bei den parallel zur Präsidentschaftswahl abgehaltenen Kongresswahlen am 3. November auf mehr als 50 Prozent gekommen war.

USA Wilmington Kamala Harris und Joe Biden
Die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris könnte Joe Bidens Politik im Senat durchsetzenBild: Andrew Harnik/AP Photo/picture alliance

Bestätigt sich der Sieg der demokratischen Kandidaten, haben sie im neuen Senat wie die Republikaner 50 Sitze. Trotzdem besäßen sie dann die faktische Mehrheit, weil bei Patt-Situationen die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris, die kraft ihres Amtes auch Senatspräsidentin sein wird, mit ihrer Stimme den Ausschlag gäbe.

Biden und Trump hatten am Montag bei Auftritten in Georgia für die Kandidaten ihrer Parteien geworben. Biden soll Trump am 20. Januar im Weißen Haus ablösen.

gri/jj/uh (afp, dpa, rtr, ap)