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Politik

Medien: Steuervorwürfe gegen Trump-Anwalt

8. August 2018

Gerüchte besagen, als Advokat habe er nur einen einzigen Mandanten gehabt: den jetzigen US-Präsidenten. Michael Cohen bestreitet das. Der Rechtsanwalt führt auch ein Taxiunternehmen - womöglich nicht ganz regelkonform.

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Michael Cohen
Jetzt auf Distanz zu Trump: Michael Cohen (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP/dpa/S. Wenig

Gegen den früheren persönlichen Anwalt von US-Präsident Donald Trump wird laut einem Zeitungsbericht unter anderem wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Die Bundesanwälte untersuchten, ob Michael Cohen seine Einnahmen aus einem Taxiunternehmen in den Steuererklärungen zu niedrig beziffert habe, berichtet das "Wall Street Journal".

Auch gehe es um den Verdacht, dass Bankangestellte dem Juristen unter Verstoß gegen die Regeln Kredite für sein Taxigeschäft gewährt haben könnten, ohne dass Cohen die erforderlichen Unterlagen beigebracht habe, hieß es in dem Bericht. Steuer- und Bankenbetrug ist in den USA mit potenziell hohen Haftstrafen belegt. Dies könnte den früheren Trump-Vertrauten unter Druck setzen, mit den Ermittlern zu kooperieren.

Büros gefilzt

Beamte der Bundespolizei FBI hatten im April die Büro- und Privaträume Cohens durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Die Ermittler haben bislang nicht präzisiert, welchen konkreten Vorwürfen gegen den Anwalt sie nachgehen. Offenbar handelt es sich um mehrere Verdachtsfälle zugleich.

Stephanie Clifford alias Stormy Daniels
Angebliches Abenteuer: Stephanie Clifford alias Stormy DanielsBild: Getty Images/D. Angerer

In Berichten hieß es, die Ermittlungen bezögen sich unter anderem auf das Schweigegeld, das Cohen kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 an den Pornostar Stormy Daniels gezahlt hatte. Das Geld floss, damit Stephanie Clifford - wie sie mit bürgerlichem Namen heißt - nicht von einem angeblichen Sexabenteuer mit Trump erzählte. Die Zahlung hätte aber womöglich als Wahlkampfspende deklariert werden müssen - es könnte sich also um illegale Wahlkampffinanzierung gehandelt haben.

Was weiß der "Ausputzer" über Trump?

In US-Medien gibt es viele Spekulationen darüber, dass Cohen den Präsidenten mit Aussagen gegenüber den Ermittlern schwer in die Bredouille bringen könnte. Cohen hatte rund zehn Jahre lang für Trump gearbeitet und galt als dessen "Ausputzer" - also der Mann, der hinter den Kulissen unangenehme Angelegenheiten bereinigte. Er verfügt über detaillierte Kenntnisse zu Trumps Privatleben und dessen geschäftlichen wie politischen Aktivitäten.

Der Anwalt hatte sich in der Vergangenheit stets als absolut loyal gegenüber Trump dargestellt. Einmal sagte er sogar, er würde sich "für den Präsidenten eine Kugel einfangen". Vor einem Monat signalisierte er dann aber Distanz zu Trump. In einem Interview sagte Cohen, seine "oberste Loyalität" gehöre seiner Familie und seinem Land.

jj/mak (afp, rtr)