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Kran stürzt in Große Moschee in Mekka

11. September 2015

In Mekka sind bei einem Kran-Einsturz mehr als 100 Menschen getötet worden. Das Baugerät kippte bei einem starken Gewittersturm auf die Große Moschee. Augenzeugen berichten von schrecklichen Szenen.

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Kraneinsturz an der Großen Moschee in Mekka (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: picture-alliance/AA/O. Bilgin

Das Unglück ereignete sich zur Zeit des Gebets zum Sonnenuntergang. Offenbar durchschlug der Kran die Decke eines Gebäudeteils und begrub die Betenden unter sich. Nachdem die Zahlen der Todesopfer stündlich anstiegen, gehen die saudi-arabischen Sicherheitsbehörden mittlerweile von 107 Toten aus. Außerdem soll es mehr als 238 Verletzte geben.

Auf Fotos von der Unglücksstelle, die im Internet kursierten, sind der umgestürzte Kran und blutige Körper auf dem polierten Moscheeboden zu sehen. Ein Video, das auf dem Außengelände Sekunden vor dem Einsturz gedreht wurde, zeigt, dass zum Unglückszeitpunkt ein schwerer Gewittersturm über der Moschee tobte. In den vergangenen Tagen hatte es im Nahen Osten immer wieder schwere Stürme gegeben.

Die Große Moschee in Mekka (Foto: picture alliance/AP)
Großbaustelle - die Große Moschee in MekkaBild: picture-alliance/dAP Photo/K. Mohammed

Mekka - die heilige Stadt des Islam

Mekka ist die heiligste Stadt des Islam. Hier wurde der Prophet Mohammed 570 n. Chr. geboren. Ihr Gebet richten Muslime in aller Welt stets in Richtung der Stadt Mekka. In ihrem Zentrum steht die Heilige Moschee, die die Kaaba beherbergt, das bedeutendste Heiligtum des Islam. In wenigen Tagen soll die jährliche Wallfahrt Hadsch stattfinden, zu der Millionen Moslems nach Mekka pilgern. Die Reise ist eine der fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern.

Im vergangenen Jahr waren mehr als 70.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um das Großereignis zu bewachen. Ebenfalls vor einem Jahr hatte Saudi-Arabien wegen der Bauarbeiten an der Großen Moschee die erlaubte Teilnehmerzahl für die Hadsch gesenkt. Auch um das Heiligtum herum wird seit Jahren expandiert. Traditionelle Gebäude wurden abgerissen und durch Einkaufszentren und Luxushotels ersetzt. Darunter befindet sich mit dem "Mecca Royal Clock Tower Hotel" auch das dritthöchste Gebäude der Welt.

qu/djo (rtr, afpe, dpa)