Mehr als 400 Tsunami-Todesopfer geborgen
25. Dezember 2018Durch den Tsunami an der Meerenge zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java sind nach jüngsten offiziellen Angaben mindestens 429 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1400 Menschen wurden demnach verletzt, rund 150 weitere werden noch vermisst.
Derweil graben sich Suchmannschaften weiter durch den Schutt der von den Wassermassen zerstörten Häuser. "Das Militär und die Polizei durchsuchen die Ruinen, um zu sehen, ob wir weitere Opfer finden können", sagte ein hochrangiger Vertreter der indonesischen Katastrophenschutzbehörde. Die Rettungsarbeiten würden wahrscheinlich eine Woche dauern.
Anhaltend "hohe" Tsunami-Gefahr
Der Tsunami war am Samstagabend ohne Vorwarnung über Küstenregionen und Touristenstrände hereingebrochen. Die Flutwellen trafen im Süden Sumatras und im Westen Javas an Land.
Ausgelöst wurde der Tsunami durch einen unterseeischen Erdrutsch nach einer Vulkaneruption auf der kleinen Insel Anak Krakatoa zwischen Java und Sumatra. Es gebe eine "hohe" Wahrscheinlichkeit für weitere Flutwellen, solange die derzeitige Aktivität des Vulkans anhalte, warnten Experten.
Womöglich hätte die hohe Zahl an Opfern mit einem Tsunami-Frühwarnsystem verhindert werden können, das nicht nur auf Erdbeben, sondern auch auf Unterwasser-Erdrutsche und Vulkanausbrüche ausgerichtet ist. Der Katastrophenschutz hatte noch erklärt, es gebe "keine Tsunami-Bedrohung", als bereits die ersten Wellen an Land krachten.
wa/sti (afp, dpa)