Zwei Millionen Syrer auf der Flucht
3. September 2013"Syrien ist zur großen Tragödie dieses Jahrhunderts geworden - eine beschämende humanitäre Katastrophe mit Leid und Vertreibung in einem in der jüngeren Geschichte beispiellosen Ausmaß". Mit diesen drastischen Worten beschreibt der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres die neuen Zahlen, die das Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) veröffentlicht hat. Allein 1,8 Millionen Menschen flohen in den vergangenen zwölf Monaten vor den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen aus ihrem Heimatland.
Zählt man alle Zahlen zusammen, sind sogar mehr als sechs Millionen Frauen, Kinder und Männer auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien. Denn innerhalb des Landes selbst, haben dem UNHCR zufolge 4,25 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen, um sich vor Hass, Gewalt und Tod zu retten.
Die internationale Gemeinschaft muss helfen
"Syrien blutet aus", warnte UN-Flüchtlingskommissar Gutterres. Ein Ende des Massenexodus' sei nicht in Sicht. Der einzige Trost sei die Humanität der Länder in der Region. Sie hätten 97 Prozent aller Flüchtlinge Unterkunft geboten. Größtes Aufnahmeland ist den Angaben zufolge der Libanon mit 716.000 geflohenen Männern, Frauen und Kindern aus Syrien. Danach folgen Jordanien mit 515.000 Flüchtlingen, die Türkei (460.000 Flüchtlinge), der Irak (168.000 Flüchtlinge) und Ägypten (110.000 Flüchtlinge).
Die internationale Unterstützung für diese Länder müsse dringend verstärkt werden, forderte Guterres. Für Mittwoch kündigte das UNHCR ein Ministertreffen der Gastländer an, um die internationale Hilfe zu verstärken. Auch die UNHCR-Gesandte und Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie ermahnte die internationale Gemeinschaft, die humanitäre Katastrophe nicht länger einfach nur hinzunehmen und forderte, die Aufnahmeländer müssten stärker unterstützt werden.
Der Bürgerkrieg in Syrien begann im März 2011 mit einem Aufstand gegen Machthaber Baschar al-Assad. Seitdem sind bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 100.000 Menschen getötet worden.
cw/as (epd /afp/ dpa)