1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr Drogentote in Deutschland

6. März 2016

Die Zahl der "drogenbedingten Todesfälle" erhöhte sich schon 2014 - jetzt steigerten sich die Zahlen erneut dramatisch. Besonders betroffen sind Stadtstaaten, berichtet die "Welt am Sonntag".

https://p.dw.com/p/1I843
Deutschland Symbolbild Drogentote
Bild: picture-alliance/dpa/M. Simaitis

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist stark gestiegen. 2015 seien 18,8 Prozent mehr Tote durch Rauschgiftmissbrauch verzeichnet worden als im Jahr zuvor, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine interne Erhebung des Bundeskriminalamts (BKA). Insgesamt hätten die Polizeibehörden der Länder 1226 Fälle verzeichnet.

Gemessen an der Einwohnerzahl seien die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen am stärksten betroffen. Die höchsten Anstiege seien in Sachsen-Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland registriert worden, wo sich die Zahl im letzten Jahr mehr als verdoppelt habe.

Deutschland Drogen Drogenszene Großstadt Kottbusser Tor Berlin
Kottnusser Tor in Berlin: Hier trifft sich die DrogenszeneBild: picture-alliance/dpa

Harte Drogen auf dem Vormarsch

Nach dem BKA-Bericht hat sich auch die Gesamtzahl erstmals registrierter Konsumenten harter Drogen erhöht und zwar um bundesweit vier Prozent. Sowohl Betäubungsmittel wie Amphetamin, aber auch Heroin und Kokain seien auf dem Vormarsch. Dagegen sei die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten von Crystal Meth zurückgegangen.

Für das Jahr 2014 hatte das BKA 1032 Rauschgift-Tote in Deutschland gezählt, das entsprach einer Steigerung um drei Prozent. Im Jahr 2013 wurden 1002 Tote erfasst - mit einem Plus von sechs Prozent wurde damals zum ersten Mal seit sechs Jahren ein Anstieg drogenbedingter Todesfälle registriert.

Das Bundeskriminalamt zieht mit dem "Bundeslagebild Rauschgift" jedes Jahr eine Bilanz über Konsum und Begleiteffekte illegaler Drogen in Deutschland. Normalerweise geschieht das im April, doch die "Welt am Sonntag" hat offenbar schon vorab Zahlen erfahren.

as/haz (dpa, afp, epd)