Mehr illegale Flüchtlinge eingetroffen
6. April 2014Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe weiter berichtet, kamen die meisten Flüchtlinge im Vorjahr aus Syrien (3.528), gefolgt von Russland (3.453) und Afghanistan (2.368). Immer mehr Migranten lassen sich demnach von professionellen Schleusern helfen; ihr Anteil stieg um fast zwei Drittel. 1.535 mutmaßliche Schleuser habe die Bundespolizei im vergangenen Jahr festgenommen, das sei ein Zuwachs von mehr als 70 Prozent, heißt in der bisher unveröffentlichten Polizeistatistik. Die Zahl der Asylanträge stieg demzufolge um fast 70 Prozent.
Auch die Europäische Union registriert an ihren Außengrenzen eine kräftige Zunahme der gesetzeswidrigen Einreisen. Diese stiegen von 72.500 im Jahr 2012 auf 107.000 im Jahr 2013, wie das Magazin "Focus" berichtet. Das Münchner Magazin beruft sich auf ein Schreiben des Bundesinnenministeriums an den Bundestags-Innenausschuss. Auch hier stellten die Syrer mit rund 25 Prozent die meisten Flüchtlinge. Weitere Hauptherkunftsländer seien Ägypten, Afghanistan und Eritrea.
Italien als Hauptziel der Flüchtlinge
40.400 Migranten reisten 2013 illegal über die zentrale Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien, schreibt der "Focus". Das entspreche einer Steigerung von 288 Prozent im Vergleich zu 2012. Immer wieder komme es dabei zu Unglücken. Die EU-Grenzsicherungsagentur Frontex rettete eigenen Angaben zufolge allein von Oktober 2013 bis Januar 16.000 Menschen aus Seenot. Im zentralen Mittelmeer seien es pro Tag sogar durchschnittlich 100 Menschen.
In Italien hält der Zustrom von Migranten auch im laufenden Jahr an. Nach Angaben des Innenministeriums erreichten 2014 bereits rund 13.000 Flüchtlinge vor allem aus Äthiopien, Eritrea, Sudan und Syrien italienisches Territorium. Innenminister Angelino Alfano sagte der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Freitagsausgabe), an nordafrikanischen Küsten bereiteten sich derzeit bis zu 600.000 Menschen darauf vor, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren. Vor diesem Hintergrund bekräftigte er die Forderung, die Regeln der sogenannten Dublin-II-Verordnung zu lockern, nach denen Asylanträge in dem europäischen Land gestellt werden müssen, über das Flüchtlinge in Europa einreisen.
kle/det (dpa, kna, epd)