Mehrere Tote bei Anschlag auf Nationaltheater Somalias
4. April 2012Bei einem Selbstmordattentat im neu eröffneten somalischen Nationaltheater in der Hauptstadt Mogadischu sind nach unterschiedlichen Berichten bis zu zehn Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. Unter den Toten sind auch der Präsident des somalischen Olympischen Komitees, Aden Yabarow Wiish, sowie der Präsident des Fußballverbandes, Said Mohammed Nur. An der Zeremonie anlässlich des einjährigen Bestehens des staatlichen Fernsehsenders "Somali TV" nahmen zahlreiche Regierungsvertreter und andere Würdenträger teil. Ministerpräsident Abdiweli Mohamed Ali und mehrere seiner Minister blieben unversehrt. Sie sollten höchstwahrscheinlich Ziel des Anschlags sein. Nach Korrespondentenberichten hatte eine junge Frau einen Sprengstoffgürtel gezündet.
Theater erst im März nach 20 Jahren Unterbrechung wiedereröffnet
Für die Bluttat übernahm die islamistische Al-Schabaab-Miliz die Verantwortung. Die Gewalt in Mogadischu hat deutlich zugenommen, seit die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Miliz im August ihre festen Stellungen in der Stadt aufgab und zu einer Guerilla-Taktik überging. Die Miliz kämpft gegen die vom Westen unterstützte Übergangsregierung wie auch gegen die Truppen der Afrikanischen Union.
Das Nationaltheater war infolge des Bürgerkriegs in Somalia mehr als 20 Jahre lang geschlossen und erst im vergangenen Monat wiedereröffnet worden. Dies wurde als Zeichen neuer Stabilität und Sicherheit in Somalia gefeiert.
sti/hp (afp, dapd, dpa, rtr)