Mehrere Tote durch Orkantief "Ciaran"
2. November 2023Mit Spitzenböen um 200 Kilometer pro Stunde und heftigem Regen ist Sturmtief "Ciaran" über Teile Westeuropas hinweggefegt. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, etliche wurden nach Behördenangaben verletzt.
Vor den Augen ihrer Familie wurde im Harz eine Frau von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Frankreich und in Belgien gab es jeweils zwei Tote. In Venray im Südosten der Niederlande nahe der deutschen Grenze wurde ein Mensch ebenfalls von einem Baum erschlagen, in Spanien eine junge Frau.
Etwa 1,2 Millionen Haushalte waren in Frankreich ohne Strom, Hunderttausende Teilnehmer hatten keinen Mobilfunkempfang. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken. Es gab erhebliche Sachschäden. 13.500 Feuerwehrleute rückten zu rund 3500 Einsätzen aus. Vor dem zur Bretagne gehörenden Departement Finistère - dem westlichsten kontinentalen Zipfel Frankreichs - wurde eine mehr als 20 Meter hohe Sturmwelle gemessen.
Auch an der Südküste Englands sorgte "Ciaran" für Probleme. Tausende Haushalte waren auch hier vorübergehend ohne Elektrizität. Hunderte Schulen blieben geschlossen. Bahnbetreiber im Großraum London riefen die Menschen auf, nur unaufschiebbare Reisen anzutreten. In mehreren Ländern wurden Flüge gestrichen, Züge und Fähren fielen aus.
Der Deutsche Wetterdienst gab eine Sturmwarnung für Teile der Nordseeküste und eine Starkwindwarnung für Teile der Ostseeküste heraus. In Deutschland wird das international als "Ciaran" bekannte Tief "Emir" genannt.
Seine Ausläufer trafen auch den Norden Portugals sowie den Norden und das Zentrum Spaniens. In Madrid blieb der auch bei Touristen beliebte Stadtpark Retiro aus Sicherheitsgründen geschlossen. Auf den Balearen mit der vor allem bei deutschen Urlaubern beliebten Insel Mallorca wurde mit Alarmstufe Orange in erster Linie vor hohem Wellengang gewarnt.
jj/uh (dpa, afp)