Verletzte bei Messerangriff in Zug in Bayern
6. November 2021Der Angriff ereignete sich am Samstagmorgen in einem ICE zwischen Regensburg und Nürnberg. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz teilte mit: "Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen." Es handele sich um einen 27-Jährigen, der offenbar alleine gehandelt habe. "Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch vollkommen unklar", sagte der Polizeisprecher. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stammt der Tatverdächtige aus Syrien, reiste 2014 nach Deutschland ein und wohnte zuletzt in Passau.
Die Opfer sind drei Männer im Alter von 26, 39 und 60 Jahren, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Sie wurden schwer verletzt.
Weiter hieß es, der Angreifer habe mit dem Messer auf die Männer eingestochen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte: "Die Polizei arbeitet mit Hochdruck daran, die Hintergründe der schrecklichen Tat und die Motivlage des Täters schnellstmöglich aufzuklären." Dabei müsse auch geprüft werden, inwieweit psychische Probleme vorlägen.
Bahnstrecke etwa neun Stunden gesperrt
Die Bahnstrecke Regenburg-Nürnberg blieb bis zum frühen Abend gesperrt, um am Bahnhof Seubersdorf bei Neumarkt in der Oberpfalz, wo der ICE nach der Attacke stoppte, Spuren im Zug zu sichern. Andere Züge auf der Trasse seien zunächst an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten worden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Der Fernverkehr wurde zeitweise über Ingolstadt umgeleitet.
Nach dem Angriff drückte Bundesinnenminister Horst Seehofer sein Entsetzen aus und rief zur Besonnenheit auf. "Die grausame Messerattacke im ICE ist furchtbar", zitierte ihn Ministeriumssprecher Steve Alter auf Twitter. Seehofer hoffe, dass die Verletzten und diejenigen, die diese Tat miterleben mussten, schnell und vollständig gesund werden. Der bayerischer CSU-Politiker dankte demnach den Einsatzkräften der Polizei und dem Zugpersonal "für ihren mutigen Einsatz".
kle/se (dpa, afp, rtr, ap)