Meister des Fußballs - und der Werbung
Wer bei der WM mitmacht, bekommt dicke Prämien. Werbefirmen erhoffen sich vom Ruhm der Stars mehr Erfolg für ihre Produkte. Wir zeigen deutsche Fußball-Ikonen von Netzer bis Neuer, die Suppe, Shampoo und mehr anpreisen.
Durstiger Torhüter
Im Februar 2014 startete der Brausehersteller mit dem damals 28-jährigen Manuel Neuer seine Werbekampagne für die Diät-Cola. Denn Bayerns Torhüter ernährt sich selbstredend kalorienfrei... Botschaft der Spots: "Mit Coke Zero kannst Du alles haben" - ob das auch für den WM-Titel 2018 gilt?
Werbung auf der Brust
Bis 1973 war das Trikot von Bundesliga-Fußballern werbefreie Zone. Das änderte der Jägermeister-Hersteller Günter Mast mit den Trikots von Eintracht Braunschweig. Ab 1977 trug es auch Nationalspieler Paul Breitner. Das Hirsch-Logo auf dem Trikot sollte schnell Schule machen – Trikotwerbung wurde zu einer der wichtigsten Geldquellen im modernen Fußball.
Alt-Meister sind bis heute werbeträchtig
Warum nicht gleich alle zusammen, dachten sich die Werber von McDonalds und packten gleich drei titelverwöhnte Nationalspieler in einen Werbespot: Paul Breitner (WM 1974), Horst Eckel (WM 1954) und Andi Brehme (WM 1990) forderten 2010 burgerkauend den vierten Weltmeister-Titel ein. Knapp vorbei ist bekanntlich auch daneben. Erst vier Jahre später sollte sich der Traum vom vierten Stern erfüllen.
Franz Beckenbauer: Vom Suppenkasper ...
Franz Beckenbauern gehörte zu den Pionieren unter den werbenden Fußballern. Sein erster Spot - für die Fleischklößchensuppe von Knorr - wurde 1966 im eigenen Wohnzimmer gedreht, Gage: 12.000 DM. Da musste er noch einiges an Häme ertragen und wurde als "Suppenkaspar" verspottet. Doch der letzte Lacher sollte bei Franz Beckenbauer bleiben...
... zum Kaiser der Werbeindustrie
Denn der "Kaiser" ist bis heute im Werbe-Geschäft erfolgreich, teilweise soll er bis zu sieben Verträge gleichzeitig gehabt haben. Das konnte auch mal Ärger geben, etwa als Franz Beckenbauer 2002 ohne mit der Wimper zu zucken vom langjährigen Partner E-Plus zum direkten Konkurrenten O2 wechselte. Der Beliebtheit von Beckenbauer als Werbe-Ikone hat das nicht geschadet.
Freizügiger Auftritt
Uli Hoeneß und Paul Breitner waren schon seit der Zeit in der Jugend-Nationalmannschaft enge Freunde. Später ließen sie sich auch für gemeinsame Werbe-Aktionen gewinnen: hier 1973 für die Bademodenkollektion von Harry Lindemeyer in München.
Mit billigem Sprit ...
Auch Kraftstofflieferanten engagierten Fußballer gerne für Werbung. Ob Sepp Maier und Jürgen Grabowski für Esso oder Franz Beckenbauer für Aral.
... und heißen Flitzern
Welche Autos Fußballer privat fuhren, bewegte schon früher die Gemüter. Da konnte der fahrbare Untersatz nicht schnell genug sein, wie hier bei Günter Netzer der Ferrari Dino. Auch Sepp Maier erregte mit der Entscheidung für einen Ford Mustang Mach 1 Aufsehen. Heute gehören Autohersteller zu den Hauptsponsoren der Bundesliga.
Noch heute darf es schnell sein
Günter Netzer ist vom Spielmacher zum Medienunternehmer geworden. Seiner Leidenschaft für Untersätze mit starker Beschleunigung frönt der 71-Jährige noch heute - privat sowie kommerziell: In der dieser Werbung für den Telekommunikationsanbieter Otelo von 2012 durfte er sein Lebemann-Image voll ausleben.
Werbung mit Haaren auf dem Kopf ...
Ab den 1990ern warben Fußballer auch für Beauty-Produkte. Da machte zum Beispiel Oliver Bierhoff 1998 mit dem Slogan "Weil ich es mir wert bin" Werbung für Männer-Shampoo - nur einer von acht Werbeverträgen im selben Jahr. Nach Franz Beckenbauer wurde Oliver Bierhoff zum erfolgreichsten Selbstvermarkter seiner Generation.
... und im Gesicht
"Der Schwatte" Ulf Kirsten hatte starken Haarwuchs, ein idealer Werbeträger also für Rasierer, dachten sich die Werber. "An mein Kinn lass ich nur Panasonic", proklamierte der mehrfache Bundesliga-Torschützenkönig 1998. Nur der Meistertitel blieb dem Leverkusener Spitzenstürmer in 13 Spielzeiten versagt.
Alt und Jung - Werbung im Doppel
Aktuell gehört Thomas Müller zu den deutschen Fußballern mit der größten Werbe-Präsenz. Für seinen ersten Spot für Müllermilch hatte sich die Lebensmittelfirma 2010 noch Verstärkung geholt, in Form von "Bomber" Gerd Müller. Heute bestreitet Thomas Müller seine Werbespots alleine.
Nie oben ohne ...
... denn ein Fußballertrikot bietet eine hervorragende Werbefläche. Und als Telekom-Werbeträger macht sich Mats Hummels allemal besser als als Shampoo-Modell: Da saß er nämlich auf dem Fußballplatz und ließ sich während eines - selbstverständlich fiktiven - Spiels mit Head&Shoulders den Kopf shampoonieren.