Die Ähnlichkeit ist verblüffend
7. Juli 2019"Wenn das Denkmal als Parodie gedacht war, dann war der Künstler erfolgreich", spottet die 24-jährige Nika. Die Architekturstudentin aus dem slowenischen Heimatort der US-First Lady, dem Städtchen Sevnica, hält aber auch von der originalen Melania Trump nicht viel: Sie habe einen "katastrophalen Ruf" erzählt Nika der Nachrichtenagentur AFP.
Der 39-jährige US-amerikanische Konzeptkünstler Brad Downey hatte die Idee zu dem Werk: Es zeige Melania bei der Amtseinführung ihres Mannes und sei das erste Denkmal für die Frau von US-Präsident Donald Trump. Downey beauftragte den lokalen Kunsthandwerker Ales Zupevc, die Skulptur mit einer Motorsäge aus einer lebenden Linde zu schnitzen. Zupevc sei im selben Jahr und im selben Krankenhaus wie Melania zur Welt gekommen, sagt Downey.
Sein Werk korrespondiere mit der politischen Situation seines Landes, erläutert der in Berlin lebende Downey. Er wolle darauf hinweisen, dass die Migrantin Melania mit einem Präsidenten verheiratet sei, der geschworen habe, die Einwanderung zu reduzieren.
Seit Donald Trump im Januar 2017 sein Amt angetreten hat, zieht das verschlafene Sevnica unerwartet viele Reisende an, die auf den Spuren der amerikanischen First Lady wandeln wollen. Findige Einheimische bieten den internationalen Gästen unter anderem Melania-Kuchen, Melania-Honig und sogar Melania-Pantoffeln an. Nun könnte die Statue am Fluss Save den Tourismus-Boom zusätzlich anfeuern – oder auch nicht.
Die 66-jährige Katarina aus dem nahe gelegenen Dorf Rozno hält das Denkmal für eine "gute Idee". Melania sei "eine slowenische Heldin, sie hat es in den USA an die Spitze geschafft". Auf einem Flugblatt, das während der feierlichen Enthüllung der Skulptur kursiert, ist die Begeisterung weniger greifbar: Kunst lasse sich zwar nicht erklären, steht da, aber vielleicht handele es sich auch nur um einen Scherz: "Wer weiß?"
rb/haz (afp, rtr)