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Merkel lehnt Schuldenschnitt ab

29. Oktober 2012

Ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland - für die Regierung in Athen würde das so manches Problem lösen. Doch Kanzlerin Merkel sperrt sich vehement gegen einen solchen Schritt. Und mit ihr Finanzminister Schäuble.

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Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble unterhalten sich (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble haben sich unisono gegen einen weiteren Schuldenerlass Griechenlands ausgesprochen. Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, begründete das mit dem deutschen Haushaltsrecht. Falls Griechenland seine Schulden nicht zurückzahle, dürfe Deutschland dem Land keine weiteren Kredite gewähren.

"Einem Gläubiger, der gerade nicht seine Schulden zurückzahlt, können wir nicht unmittelbar danach neue Kredite beziehungsweise Garantien geben. Wir würden uns ja selber die Hände binden mit einer solchen Maßnahme", sagte Seibert. Ein solcher Schritt wäre auch nicht im Interesse Athens. Bereits zuvor hatte sich Schäuble selbst ähnlich geäußert.

Mehr Zeit oder mehr Geld für Griechenland?

"Troika" schlägt radikalen Schnitt vor

Merkel und Schäuble wenden sich damit gegen Forderungen aus der "Troika" von Internationalem Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB). Die Expertengruppe der internationalen Geldgeber, die die Reformfortschritte Athens überprüft, soll nach Medienberichten einen zweiten Schuldenschnitt für das krisengeschüttelte Land vorgeschlagen haben.

Nach diesem Plan müssten sich vor allem die öffentlichen Gläubiger an dem Schritt beteiligen und auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Damit würde die Griechenland-Rettung  erstmals die Steuerzahler direkt Geld kosten. Die deutsche Regierung hat bisher 34 Milliarden Euro nach Athen überwiesen, soviel wie kein anderer Staat.

mm/li (dpa, dapd, afp)