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"Wir müssen uns mit Afrika beschäftigen"

21. Juni 2016

Afrika ist nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel die größte Herausforderung für die Europäische Union in der Flüchtlingsfrage. Die Migration vom Irak und aus Syrien sei dagegen in absehbarer Zeit lösbar.

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Afrika Migration Flüchtlinge
Bild: Getty Images/AFP/C. Lomodon

"Das zentrale Problem ist die Migration aus Afrika mit 1,2 Milliarden Menschen", sagte die CDU-Chefin auf dem Wirtschaftstag ihrer Partei in Berlin. Dies liege nicht nur daran, dass über das nordafrikanische Land Libyen derzeit Flüchtlinge über das Mittelmeer kämen. In Afrika gebe es ein erhebliches Bevölkerungswachstum und gleichzeitig in vielen Teilen keine ausreichende wirtschaftliche Entwicklung. "Wir müssen uns mit Afrika beschäftigen", forderte sie.

Ansonsten lasse sich die künftige Migration von Menschen nicht in den Griff bekommen. Denn die Digitalisierung sorge gleichzeitig dafür, dass die Menschen in Afrika über Smartphones sehr gut über die riesigen Wohlstandsunterschiede informiert würden.

Geografisch kompliziert

Die USA hätten solche Probleme wegen ihrer geografischen Lage mit zwei Ozeanen im Osten und Westen sowie Kanada als nördliche Nachbarn nicht. "Wir Europäer haben eine geografisch komplizierte Lage", sagte Angela Merkel mit Hinweis auf Afrika und den Nahen Osten.

Tatsache ist: Allein in Afrika sind Ende 2015 rund 16 Millionen Flüchtlinge gezählt worden, das sind 1,5 Millionen mehr als noch 2014. Zwei Drittel von ihnen sind Binnenflüchtlinge, also Vertriebene im eigenen Land. Weitere 5,2 Millionen Menschen mussten ihre Heimatländer ganz verlassen. Von ihnen sucht die große Mehrheit in der unmittelbaren Nachbarschaft Zuflucht wie aus dem neuen Bericht des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hervorgeht.

"Dein Tag für Afrika"

Am Dienstag hatten in ganz Deutschland rund 180.000 Schülerinnen und Schüler zugunsten von Gleichaltrigen in Afrika gearbeitet. An der Kampagne "Dein Tag für Afrika" hätten sich bundesweit 562 Schulen beteiligt, gab die Schirmherrin des Projekts, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), in Mainz bekannt. Insgesamt seien durch Gelegenheitsjobs und Schulaktionen 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. Das Geld soll Bildungsprojekten in Burundi, Ruanda, Südafrika, Uganda und Ghana zugutekommen.

haz/pab (rtr, dpa)