Merkel und die Liga der Mächtigsten
6. Dezember 2012Das amerikanische Wirtschaftsmagazin "Forbes" hat seine alljährliche Rangliste der Mächtigsten und Mächtigen veröffentlicht. Auf Platz eins setzte das Blatt wie im vergangenen Jahr US-Präsident Barack Obama.
Die Entscheidung für Obama als "mächtigsten Menschen der Welt" begründete "Forbes" damit, dass der Präsident nach der gewonnen Wahl von Anfang November "Oberbefehlshaber des weltgrößten Militärs sowie Oberhaupt der einzigen wirtschaftlichen und kulturellen Supermacht" bleibe.
Die Kanzlerin - das Rückgrat
Auf Platz zwei der "most powerful people" rangiert Angela Merkel. Die Kanzlerin sei das "Rückgrat" der Europäischen Union und trage das Schicksal des Euro auf ihren Schultern, argumentierte das Wirtschaftsblatt. Ihre Macht zeige sich in der Sparpolitik, die sie den Ländern der Eurozone in der Schuldenkrise verordnet habe.
Im vergangenen Jahr hatte Merkel in der Liste der Mächtigen noch auf Rang vier gelegen. Die Kanzlerin war von "Forbes" im August bereits zur "mächtigsten Frau der Welt" gekürt worden.
Putin wieder da
Auf Platz drei der "mächtigsten Menschen" landete in diesem Jahr Russlands Staatschef Wladimir Putin. Nach "einigen Jahren des Ämtertauschs" mit Ministerpräsident Dmitri Medwedew sei er nun wieder Staatschef und habe auch wieder "die Macht, von der niemand glaubte, dass er sie wirklich abgegeben hatte", schrieb "Forbes".
Platz vier belegt Microsoft-Gründer Bill Gates, der mit seiner Stiftung in der Entwicklungshilfe eine gewichtige Rolle spiele. Auf Platz fünf liegt Papst Benedikt XVI., Oberhaupt von weltweit rund 1,2 Milliarden Katholiken. Genannt werden außerdem New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg und der Chef des Onlinenetzwerks Facebook, Mark Zuckerberg. Der 28-Jährige ist nicht nur unter den 25 mächtigsten Menschen der Welt, sondern auch der jüngste im "Forbes"-Ranking.
Mexikanischer Drogenboss
Etwas merkwürdig mutet die Entscheidung für den 63. Platz der Rangliste an: Dort steht der Chef des berüchtigten mexikanischen Drogenkartells Sinaloa, Joaquín "El Chapo" Guzmán. Er hat enorme Finanzmittel und setzt seine Macht um, um die Welt zu verändern - allerdings nicht zum Guten.
Laut "Forbes" spielen bei der Ermittlung der mächtigsten Persönlichkeiten der Welt vier Faktoren eine Rolle: die Zahl der von ihnen beeinflussten Menschen, die ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen, die Frage, ob sie auf mehr als einen Bereich Einfluss nehmen, und die Art und Weise, wie sie ihre Macht einsetzen, um die Welt zu verändern.
se/uh (rtr, afp, Forbes)