Der Handel soll frei sein
10. März 2015Oftmals sind die Unterschiede nur minimal. Aber ihre Folgen immens. Nach einer Besichtigung der Produktion beim Lastwagenbauer Mitsubischi wies Bundeskanzlerin Angela Merkel als Beispiel auf die Abgasnormen in der Europäischen Union und in Japan hin. Diese seien zwar gering. "Aber vom Aufwand her bedeutet es, dass man alles doppelt machen muss", erläuterte sie. Deshalb sei ein Freihandelsabkommen wichtig und könne von Erfolg gekrönt sein, hob die CDU-Politikerin hervor.
Bei Mitsubishi Fuso in Kawasaki nahe Tokio handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der Daimler AG und der japanischen Mitsubishi Corporation, wobei der Anteil von Daimler fast 90 Prozent ausmacht. Mit rund 11.000 Mitarbeitern ist es das größte deutsche Unternehmen in Japan. Hier werden zu einem kleinen Teil auch Hybrid-Lastwagen gebaut.
Japan schottet sich ab
Seit 2013 verhandeln die EU und Japan über ein Freihandelsabkommen. Nach Merkels Vorstellung sollte es bis Ende des Jahres zu einem Abschluss kommen. Deutsche Firmen klagen darüber, dass Japan sich mit Handelshemmnissen gegen ausländische Wettbewerber abschottet.
Zuvor hatte sich die Kanzlerin mit Frauen in Führungspositionen getroffen. Wie schon bei einem Besuch in Washington informierte sie sich über Probleme von Frauen auf Spitzenposten. Die Gleichberechtigung und Förderung der Selbstständigkeit von Frauen ist für die Kanzlerin eines der zentralen Themen der deutschen G7-Präsidentschaft.
Im Juni kommt Merkel mit den Staats- und Regierungschefs der USA sowie von Kanada, Japan, Italien, Frankreich und Großbritannien auf Schloss Elmau in Bayern zum G7-Gipfel zusammen. Dabei soll dieses Thema zur Sprache kommen. Ziel sind eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern sowie die frühe Förderung von Frauen durch Bildung.
uh/sti (dpa,rtr)