Messerangriff in Paris: Zwei Tote
12. Mai 2018Zwei Menschen, darunter auch der Angreifer, wurden bei einem Messerangriff in Paris getötet. Die Pariser Polizei bestätigte die Meldung auf Twitter. Demnach wurden zwei Menschen schwer sowie zwei weitere leicht verletzt. Zwei der Opfer - ein 34-Jähriger und eine 54-Jährige - wurden nach Polizeiangaben mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Zwei weitere erlitten demnach leichtere Verletzungen, auch sie wurden im Krankenhaus behandelt. Keines der Opfer sei in Lebensgefahr, sagte Innenminister Gérard Collomb in der Nacht. Bei dem getöteten Passanten handelt es sich nach Polizeiangaben um einen jungen Mann um die 30.
Laut Pariser Polizei fand die Attacke im belebten 2. Arrondissement mitten in der französischen Hauptstadt in der Nähe der Oper statt. Aus Justizkreisen verlautete, dass es sich beim Täter um einen jungen Mann russischer Herkunft handele. Er sei 1997 in Tschetschenien geboren, besaß aber die französische Staatsbürgerschaft. Seine Eltern würden derzeit von der französischen Polizei verhört. Den Behörden war er offenbar als extremistischer Gefährder bekannt. Er sei wegen seiner radikalen Ansichten als mögliches Sicherheitsrisiko geführt worden, aber nicht vorbestraft gewesen, verlautete aus französischen Ermittlerkreisen.
Innenminister Collomb schrieb auf Twitter: "Meine ersten Gedanken gehen an die Opfer dieser abscheulichen Tat." Er lobte außerdem die "kühle und schnelle Reaktion der Polizeikräfte, die den Angreifer neutralisiert haben".
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drückte den Opfern und deren Angehörigen sein Mitgefühl aus. Frankreich zahle "wieder einmal den Preis des Blutes", dennoch werde man "den Feinden der Freiheit keinen Zentimeter nachgeben", schrieb Macron auf Twitter.
"Ich begrüße im Namen aller Franzosen den Mut der Polizisten, die den Terroristen neutralisiert haben", fügte der Präsident hinzu.
Anti-Terror-Spezialisten ermitteln
Anti-Terror-Spezialisten haben die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Das hatte der verantwortliche Staatsanwalt François Molins in Paris mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft zitierte Augenzeugen, nach denen der Angreifer "Allahu Akbar" (arabisch für: Gott ist groß) gerufen haben soll. Der "Islamische Staat" reklamierte den Angriff über seine Internet-Propagandaseite Amak für sich.
In Paris hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt tödliche Terror-Angriffe gegeben, die vielfach islamistisch motiviert waren. Bei diesen Angriffen starben seit 2015 bereits mehr als 240 Menschen. Die französischen Sicherheitskräfte befinden sich daher in erhöhter Alarmbereitschaft.
cw/haz/as (afp, dpa, ape)