Metal: vom Nischensound zum Massenphänomen
Wie alle Spielarten der Rockmusik fand auch Metal mit den Jahren seinen Weg vom Untergrund ins bürgerliche Milieu.
Die Ursprünge
Wie alle Rock-Varianten hat auch Metal seine Wurzeln im Blues. Als die Geburtshelfer des Genres kann man aber durchaus die harten Rockbands der 70er bezeichnen: Led Zeppelin (im Bild), Deep Purple oder Black Sabbath. Sie alle spielten bereits treibende Drums, psychedelische Gitarrensoli und riffbasierte Songs.
New Wave of British Heavy Metal
Bands wie Motörhead lieferten nicht nur harten Rock, sondern auch das passende Image dazu. Leder, Nietenarmbänder, enge Jeans, lange Haare und Insignien wie Eiserne Kreuze, Pickelhauben und Fantasiekreaturen hielten Einzug in die Metal-Welt. Mit der "New Wave of British Heavy Metal" und deren Gallionsfigur Iron Maiden (Bild) bewegte sich Metal schließlich aus dem Untergrund in Richtung Stadien.
Genres und Subgenres
Metaller lieben Stammbäume. Als Heavy Metal schneller wurde, hieß er Speed Metal. Punk-Einflüsse führten zum Thrash (im Bild: Slayer-Sänger Tom Araya). Es gibt Death Metal, Black Metal, Power Metal, Viking Metal und viele weitere Genres und Subgenres. Zehn-Minuten-Songs? Obertongesang? Dudelsäcke? So gut wie alles ist erlaubt in der Metal-Welt. Sogar Keyboarder durften irgendwann mitmachen.
Flirt mit dem Pop
Die erste Bekanntschaft mit Pop machte Metal in den 1980ern. Bands wie Mötley Crüe (Bild) oder Skid Row trugen ihre Haare hochtoupiert und gepflegt. Statt Jeans war Spandex angesagt, und die Nieten glänzten wie die definierten Muskeln an den Armen. "Hair Metal" wird diese Spielart oft despektierlich genannt. Statt um Düsteres ging es in den Texten meist um Sex oder Partymachen.
Das Kreuz mit dem Satanismus
Angezündete Kirchen und Morde in der norwegischen Black Metal-Szene sorgten in den 1990er Jahren international für Aufsehen. Die gesamte Metalszene, die in sich völlig unterschiedliche Spielarten und Haltungen vereint, wurde wegen dieser Vorfälle immer wieder in Sippenhaft genommen. Bis weit in die 2000er gab es Verbotsforderungen "besorgter Bürger". (Bild: Black Metal-Band Mayhem 2014).
The Big Four
Vier der erfolgreichsten Metalbands der 80er fanden regelmäßig zu einem Stelldichein in verschiedenen Kombinationen zusammen: Metallica (Bild), Slayer, Anthrax und Megadeth spielten alle paar Jahre gemeinsame Konzerte und Tourneen und lockten Zehntausende in die Stadien. Metallicas "Black Album" ebnete dem Genre 1991 mit dem Kuschelhit "Nothing Else Matters" den Weg in die Mainstream-Radiosender.
Massenphänomen Metal
Fast 50 Jahre nach seiner Entstehung ist Metal auch fest im bürgerlichen Leben verankert. Der Metalgruß "mano cornuta" (ital. "gehörnte Hand") ist zum Synonym für "Das rockt!" geworden - bei Bankangestellten, Grundschullehrern oder Rentnern. In einigen seiner Subgenres hat Metal aber nach wie vor den Drive seiner Anfangsjahre - als subversives, dunkles Herz der Rockmusik.