Startschuss für deutsch-mexikanisches Jahr
11. April 2016Es sind spektakuläre Kulturschätze Mexikos, die ab sofort im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen sind: Unter dem Titel "Die Maya - Sprache der Schönheit" werden rund 300 Objekte des Indio-Volkes, das zu den ältesten Hochkulturen der Welt zählt, präsentiert.
Bundespräsident Joachim Gauck und sein mexikanischer Amtskollege Enrique Peña Nieto (Artikelbild, l.) besuchten die Ausstellung am Montag und gaben damit den Startschuss für das gemeinsame Kulturjahr.
Menschenrechtsaktivisten demonstrierten am Rande des Besuchs gegen Folter und das Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko. Sie erinnerten unter anderem an die 43 verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa im Bundesstaat Guerrero und an das Folteropfer Yecenia Armenta.
Zum Auftakt seines zweitägigen Deutschlandbesuchs war Peña Nieto von Gauck mit militärischen Ehren begrüßt worden. Am Dienstag trifft Peña Nieto mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Im Rahmen des deutsch-mexikanischen Jahres, dessen Auftakt der Besuch bildet, sind weitere Ausstellungen geplant sowie Konzerte, Industrie- und Tourismusmessen, wissenschaftliche Symposien und Treffen von Vertretern der Zivilgesellschaft. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wird am 6. Juni in Mexiko erwartet.
Die Maya-Ausstellung zeigt Reliefs, Büsten und Figuren aus Stein und Ton sowie Kultgegenstände, Schmuck und Masken. Im Mittelpunkt stehen Körper - von Menschen, Tieren und Göttern, aber auch von Fabelwesen und fantastischen Mischformen.
Gezeigt werden Abbildungen und Interpretationen sowie die ästhetischen Ideale der Maya, wie der Direktor des Martin-Gropius-Baus, Gereon Sievernich, erklärte. Fast alle der gezeigten Kunstwerke wurden in den zwei Jahrtausenden vor dem Jahr 1500 auf der Halbinsel Yucatán im Golf von Mexiko geschaffen.
Die Ausstellung des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (INAH) aus Mexiko wird den Angaben zufolge zum ersten und einzigen Mal in Europa gezeigt.
stu/mak (dpa, epd)