1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Michael Bloomberg will nicht ins Weiße Haus

8. März 2016

Kein Duell der Milliardäre: Der frühere New Yorker Bürgermeister steigt aus dem Rennen um das Amt des US-Präsidenten offiziell aus. Seine Begründung ist entwaffnend - und die Statistik ist auf seiner Seite.

https://p.dw.com/p/1I8wd
Michael Bloomberg (Archivbild: dpa)
"Skandal und Beleidigung der Wähler": Michael Bloomberg (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/J. Lane

Der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg hat sich gegen eine Kandidatur bei der US-Präsidentenwahl im November entschieden. "Wenn ich mir alle Daten anschaue, ist mir klar, dass ich nicht gewinnen kann", erklärte der 74-jährige Milliardär auf seiner Website "BloombergView". Seine Kandidatur könnte sogar dazu führen, dass die Republikaner Donald Trump oder Ted Cruz gewählt würden, schreibt er weiter. "Das ist ein Risiko, das ich nicht eingehen kann."

Im Februar hatte Bloomberg der "Financial Times" gesagt, er prüfe alle Optionen in der Sache. Das Niveau der Wahlkampfdebatten empfinde er als "Skandal und Beleidigung der Wähler". Das amerikanische Volk habe Besseres verdient. Deshalb denke er über eine Kandidatur nach.

Kein Parteiloser im Oval Office

Schon Anfang des Jahres hatte sich Bloomberg laut "New York Times" über den populistischen Milliardär Trump geärgert. Jetzt fügte er hinzu, Trump führe eine spalterische und demagogische Kampagne. Dessen Konkurrent Cruz äußere sich zwar weniger exzessiv, sei aber ebenso extremistisch. Auch zeigte Bloomberg sich besorgt, auf Seiten der Demokraten könnte der selbsterklärte Sozialist Bernie Sanders die favorisierte Ex-Außenministerin Hillary Clinton ausstechen.

Bloomberg, der die nach ihm benannte Finanznachrichtenagentur gegründet hatte, war von 2002 bis 2013 Bürgermeister von New York. Nach drei Amtszeiten durfte er nicht erneut antreten. Der Unternehmer und Politiker war einst Demokrat, dann wurde er Republikaner. Seit 2007 ist er parteilos. Schon früher hatte er wiederholt an eine Präsidentschaftskandidatur gedacht, war aber stets zur Überzeugung gelangt, dass er keine Siegesaussichten habe. Tatsächlich hat es bislang noch nie ein unabhängiger Bewerber ins Weiße Haus geschafft.

jj/wa (dpa, afp, rtr)