Samba-Rhythmen unterm Zuckerhut
2. März 2014Bei Temperaturen um die 30 Grad stürzten sich in den brasilianischen Karnevals-Hochburgen Rio de Janeiro, Recife, Salvador und São Paulo Millionen Menschen in den Straßenkarneval. Nach Angaben des Fremdenverkehrsamts von Rio schunkelten und tanzten allein in der Stadt am Zuckerhut rund 1,3 Millionen Menschen zu heißen Samba-Rhythmen. Am Freitag hatte Rios Bürgermeister Eduardo Paes dem Narren-Regenten "König Momo" symbolisch die Stadtschlüssel ausgehändigt.
Mit Samba und Frevo-Musik
Auch in Recife im Nordosten Brasiliens gab es kein Halten mehr. Weit über eine Million Narren zog es zum populären Umzug "Galo da Madrugada" (Hahn der Morgendämmerung), auf dem regionale "Frevo"-Musik gespielt wurde. Für die Beschallung sorgten 30 riesige Musikwagen.
Der Karnevalsumzug in Recife gilt als einer der bedeutendsten der Welt. In Brasiliens größter Metropole São Paulo verfolgten Zehntausende die Parade der Sambaschule Gaviões da Fiel, die dieses Jahr die Karriere von Fußballstar Ronaldo zu ihrem Thema gemacht hatte.
Allerdings trübten einige Zwischenfälle die gute Stimmung. In der nördlichen Stadt Salvador wurde ein 27-jähriger Mann mit sechs Schüssen getötet. Im benachbarten Bolivien kamen vier Menschen beim Einsturz einer Fußgängerbrücke ums Leben. 60 weitere wurden nach Angaben der Behörden verletzt, als die Brücke während eines Umzugs in der Stadt Oruro unter dem Gewicht der Zuschauer zusammenbrach und auf eine Musikgruppe stürzte. In Rio trieb die Polizei mit Tränengas hunderte Karnevals-Müllsammler auseinander, die höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen forderten.
Höhepunkt am Rosenmontag
Seinen Siedepunkt erreicht der Karneval in Brasilien an diesem Sonntag und am Montag mit den farbenfrohen und aufwändigen Paraden der Samba-Schulen im sogenannten Sambadrom in Rio. Mit den traditionellen Umzügen am Rosenmontag erlebt dann auch der Karneval in Deutschland seinen Höhepunkt. In Mainz, Köln und Düsseldorf, den Hochburgen des Frohsinns am Rhein, werden wieder Hunderttausende Närrinnen und Narren erwartet. Und am Aschermittwoch ist dann alles vorbei!
wl/rb (afp, dpa)