Millionen Muslime feiern Ende des Ramadans
Nach Wochen der Enthaltsamkeit am Tage endet für Muslime weltweit der Fastenmonat. Während des dreitägigen Fests des Fastenbrechens kommen Verwandte, Freunde und Nachbarn zusammen, um gemeinsam zu beten und zu essen.
Türkei: Städtisches Leben steht still
Die Süleymaniye-Moschee in Istanbul: Obwohl es auf dem Foto nicht so scheint, sind türkische Metropolen über die Feiertage oft wie ausgestorben. Viele nehmen sich eine ganze Woche frei und nutzen die Zeit für einen Kurzurlaub am Strand oder für den Verwandtenbesuch. In der Türkei wird das Fastenbrechen auch Zuckerfest genannt, Kinder bekommen von Verwandten und Nachbarn Süßigkeiten geschenkt.
Nix wie hin
In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka versuchen Tausende Menschen, einen Platz im oder auch auf dem Zug zu ergattern. Weil so viele zum Fest des Fastenbrechens zu ihren Verwandten reisen, bricht jedes Jahr Verkehrschaos in dem südasiatischen Land aus.
Menschenauflauf in Mekka
Hunderttausende Menschen sind für die letzten Tage des Ramadans nach Mekka gepilgert - die Stadt in Saudi-Arabien ist der zentrale Wallfahrtsort des Islams. Das Foto zeigt Gläubige vor der heiligen Al-Haram-Moschee bei Gebeten zum Fastenbrechen.
Ausnahmen für Alte, Geschwächte und Kinder
Das muslimische Fasten soll zeigen, dass die Hingabe an Gott einen höheren Wert hat als die menschlichen Bedürfnisse. Der Ramadan ist auch der Monat der Nächstenliebe und der guten Taten. Ausgeschlossen von der Fastenpflicht sind allerdings schwangere, stillende oder menstruierende Frauen, Reisende, Kranke, Alte und Kinder wie dieses Mädchen in der albanischen Hauptstadt Tirana.
Gebet und dann Familientreffen
Auch in Südafrika gibt es einige Hunderttausend Muslime - so wie diese beiden zurechtgemachten und mit Henna bemalten Frauen, die nach der Festpredigt am Tag des Fastenbrechens ihr Smartphone zücken. Wie auch sonst beten Männer und Frauen getrennt. Danach finden sie sich jedoch üblicherweise zum gemeinsamen Feiern und Festessen Zuhause ein.
Streit um Beginn der Festlichkeiten
In Hebron im Westjordanland nehmen Sicherheitskräfte Anhänger der Hizb-ut-Tahrir-Partei fest, weil sie das Ende des Ramadans bereits vor dem vom Großmufti von Jerusalem verkündeten Datum feiern wollten. Wann genau der Fastenmonat endet, hängt davon ab, wann die Gelehrten den Neumond sichten. Das Datum kann deshalb von Land zu Land variieren.
Süßes gehört dazu
In Ägypten dürfen beim traditionellen Fastenbrechen - auf arabisch Id al-Fitr - die hier im Bild zu sehenden Kahk-Plätzchen nicht fehlen. In diesem Jahr müssen die Gläubigen allerdings etwas länger als sonst ausharren: Die Geistlichen haben anders als erwartet den Dienstag zum letzten Tag des Ramadans erklärt. Somit beginnen auch in Ägypten die Festlichkeiten erst am Mittwoch.
Id al-Fitr auch in Berlin
In Ländern wie Deutschland, wo es im Sommer nur wenige dunkle Stunden gibt, ist der Ramadan eine besonders harte Übung in Enthaltsamkeit. Denn zwischen Sonnenauf- und -untergang darf nichts gegessen und nichts getrunken werden. Bundespräsident Steinmeier erklärte zum Ende des Fastenmonats, er freue sich, dass dieser "mittlerweile selbstverständlich zu unserem Zusammenleben in Deutschland" gehöre.