Mindestens sechs Tote durch Taifun in Taiwan
8. August 2015Taifun "Soudelor" hat in Taiwan mit Böen von mehr als 200 Kilometern pro Stunde und heftigen Regenfällen für Chaos gesorgt. Mindestens sechs Menschen starben, darunter ein achtjähriges Mädchen. 101 Personen verletzt, vier weitere werden noch vermisst.
Der Sturm traf zuerst die bergreichen Provinzen Yilan und Hualien im Osten der Insel und zog dann Richtung Nordwesten weiter. Fast 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. In vielen Teilen des Landes knickten Bäume und Strommasten um. Laut Taiwan Power, dem größten Stromversorger im Land, waren 3,62 Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom.
Im Flug- und Zugverkehr kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen - fast 300 Inlandsflüge wurden gestrichen sowie 37 internationale Flüge. In der Hauptstadt Taipei wurden viele Bus- und U-Bahn-Linien unterbrochen. In der nördlichen Region Taoyuan wurden zehn Häuser unter einer Schlammlawine begraben. Die Bewohner des abgelegenen Dorfes wurden nach Angaben der Feuerwehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
Noch keine Entwarnung
Das Zentrum des Sturms steht nicht mehr über Taiwan und zieht zur Zeit Richtung China. Dennoch werden bis Sonntagmorgen starke Regenfälle in Taiwan erwartet. "Der Sturm wird schwächer werden, aber wir rechnen weiter mit starkem Regen, besonders im Süden des Landes", sagte ein Sprecher des staatlichen Wetterdienstes.
'Soudelor' zieht weiter nach China
"Soudelor" wird zwischen Samstagabend und der Nacht zum Sonntag an der chinesischen Ostküste erwartet. Seine Geschwindigkeit werde sich zu diesem Zeitpunkt stark abgeschwächt haben, so die Prognose eines Experten der staatlichen chinesischen Wetteragentur. Dennoch wurden in der Volksrepublik extensive Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Chinesische Behörden haben nach verschiedenen Angaben mindestens mehr als 163.000 Menschen in den Provinzen Fujian and Zhejiang zur aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als 7000 Soldaten und Polizeikräfte würden bereitstehen, erklärten regionale Behörden in China. Zehntausende Boote wurden laut Behördenangaben angewiesen, in die Häfen zurückzukehren. Zudem wurden zahlreiche Flug- und Bahnverbindungen eingestellt.
mb/wl (ap, afp, dpa, rtr)