Mit Wut im Bauch in Schweden
15. Oktober 2013Mit vier Toren geführt und doch nur 4:4 unentschieden gespielt. Das WM-Qualifikationsspiel vor einem Jahr gegen Schweden war nicht nur die einzige der bisher neun Partien, in der das DFB-Team Punkte abgegeben hat. Es hat danach auch viel Kritik aus den eigenen Reihen und auch von außen gegeben. "Die Spieler haben es nicht vergessen. Wir gehen mit einer kleinen Portion Wut im Bauch nach Schweden", meinte Bundestrainer Joachim Löw. "Das hat uns wehgetan."
Obwohl sich die Deutschen bereits vorzeitig für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Brasilien qualifiziert haben, ist die Mannschaft im Rückspiel in Schweden (15.10.2013, 20:45 Uhr MEZ, live) laut Löw deshalb "hochmotiviert." Bastian Schweinsteiger freut sich besonders, da es sein 100. Länderspiel im DFB-Trikot sein wird. Der 29-Jährige wird vor dem Spiel geehrt. Wer neben ihm im defensiven Mittelfeld spielen wird, ist noch unklar. Stammspieler Sami Khediria ist gelbgesperrt.
Manuel Neuer im Tor
Ob Max Kruse im Sturm erstmals in einem Pflichtspiel von Anfang an spielen wird, ließ Löw ebenfalls offen. Zudem steht hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Per Mertesacker und Toni Kroos ein Fragezeichen. Beide Profis sind erkältet. Dagegen legte sich der Bundestrainer bei der Torwartposition bereits im Vorfeld fest. Manuel Neuer, die deutsche Nummer eins, wird auch das zehnte und letzte Qualifikationsmatch bestreiten.
Im Spiel gegen Schweden ist die deutsche Nationalmannschaft Favorit, zumal Schwedens bester und derzeit überragender Stürmer Zlatan Ibrahimovic fehlt. Eine abfällige Geste in der Nachspielzeit führte beim letzten Spiel der Schweden beim 2:1-Sieg über Österreich zu einer Gelbsperre für den Spieler von Paris St. Germain. Schweden hat zwar Platz zwei in der Gruppe C hinter den qualifizierten Deutschen sicher. Allerdings braucht das Team von Erik Hamrén noch einen Punkt, um in den WM-Playoffs als gesetztes Team auf einen vermeintlich schwächeren Kontrahenten zu treffen.
Vertragsverlängerung noch in dieser Woche
Für Bundestrainer Löw geht es derweil - unabhängig von der Partie in Schweden - auch um seine Zukunft. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) möchte den neuen Vertrag mit Löw noch in dieser Woche unterschreiben. Löw betonte, er wolle bis 2016 weiter als Coach der Nationalmannschaft weiterarbeiten. Er räumte jedoch ein, dass unabhängig von Verträgen und Klauseln auch nach der WM 2014 schon Schluss sein könnte. "Man muss danach die Gesamtsituation bewerten", so der 53-Jährige. "Erfolgreiches Abschneiden hängt ja nicht nur von der Platzierung ab, sondern wie es insgesamt gelaufen ist, wie man gespielt hat, wie das Verhältnis zur Mannschaft ist."