Mega-Deal am Mobilfunkmarkt
23. Juli 2013Wie KPN am Dienstag mitteilte, zahlt Telefonica Deutschland dafür fünf Milliarden Euro sowie 17,6 Prozent an eigenen Aktien. In einer Mitteilung von Telefonica Deutschland heißt es: "Dies führt schließlich zu einer Beteiligung der Telefonica S.A. an der Telefonica Deutschland in Höhe von 65,0 % und von KPN in Höhe von 17,6 %." Die Umsetzung bedarf allerdings noch der Zustimmung der Hauptversammlung von KPN und Telefonica Deutschland. Außerdem steht die Transaktion unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden.
Bereits am Montag hatten sowohl der niederländische Telekomkonzern KPN als auch die spanische Telefonica , zu der der deutsche Mobilfunkanbieter O2 gehört, bestätigt,Gespräche zu führen. Die Details der Transaktion würden noch verhandelt, hieß es da noch.
Der Deal habe ein Volumen von fünf Milliarden Euro, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Firmen E-Plus und Telefonica - derzeit Nummer drei und vier auf dem deutschen Mobilfunkmarkt - schließen durch die Fusion zu den Platzhirschen Telekom und Vodafone auf. Von dem Schulterschluss versprechen sie sich außerdem Kostenersparnisse von gut fünf Milliarden Euro.
Langes, schüchternes Werben
E-Plus und Telefonica hatten in den vergangenen Jahren immer wieder über ein Zusammengehen gesprochen. Der jüngste Anlauf vor einem Jahr scheiterte jedoch in letzter Minute. Eine Allianz ergibt laut Analysten Sinn, da die operativen Probleme groß sind: Mit 19 Millionen beziehungsweise 24 Millionen Handykunden liegen O2 und E-Plus weit hinter der Telekom und Vodafone, haben aber ähnlich große Funknetze, die dementsprechend teuer sind. Eine Fusion würde Bankern zufolge die Kosten um vier Milliarden Euro drücken. Das Gros der Einsparungen käme aus dem gemeinsamen Netzbetrieb. "Eine Zusammenschaltung von zwei Netzen in Deutschland kann große Synergien bringen, das zeigen Beispiele aus anderen Ländern", hatte Telefonica-Deutschland-Vorstand Markus Haas im April in einem Interview gesagt.
Unter den Mobilfunkanbietern in Deutschland hat nach Angaben der Bundesnetzagentur von Juni die Telekom-Tochter T-Mobile mit 36,6 Millionen Kunden die Nase vorn. Danach folgt Vodafone mit 33,9 Millionen, E-Plus mit 23,4 Millionen und schließlich O2 mit 19,3 Millionen Kunden. Durch den Zusammenschluss würde ein neuer Marktführer entstehen.
mm/qu (dpa, rtr)