Momente der Weltmeisterschaft
Die Weltmeisterschaft in Brasilien ist mit dem Finalerfolg der deutschen Mannschaft zu Ende gegangen. Das Turnier hat den Fußballfans in aller Welt tolle Momente beschert, großartigen Sport und jede Menge Emotionen.
Brasilien unter Schock
Mit dem Knie voraus springt der Kolumbianer Juan Zuniga Brasiliens Superstar Neymar in den Rücken und sieht dafür noch nicht einmal die Gelbe Karte. Neymar bleibt mit gebrochenem Rückenwirbel liegen. Die WM ist für ihn beendet. Brasilien ist geschockt und trauert. Neymar dankt seinen Landsleuten in einer bewegenden Videobotschaft.
Jubel mit Heuschrecke
Er ist einer der Stars dieser WM: James Rodriguez, mit sechs Treffern für Kolumbien Torschützenkönig des Turniers. Allerdings stiehlt ihm bei seinem letzten Turniertreffer gegen Brasilien ein Insekt die Show. Während Rodriguez jubelnd in die Kurve läuft, setzt sich eine Riesenheuschrecke auf seinen Oberarm und genießt dort - genau wie sein Träger - die Ovationen der Fans.
Tor ins Glück
Was für ein Tor, was für ein Moment. In der 113. Minute des WM-Endspiels nimmt Mario Götze den Ball mit der Brust an und feuert ihn anschließend volley ins Tor der Argentinier. Götze macht Deutschland zum vierten Mal zum Weltmeister und steht damit nun in einer Reihe mit Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme.
Endlich am Ziel
Nach zehn Jahren des Wartens darf Bundestrainer Joachim Löw endlich den goldenen Pokal in die Hand nehmen. 2004 war er als Assistent von Jürgen Klinsmann angetreten, seit 2006 arbeitet er als Cheftrainer. Bei der Heim-WM 2006 und 2010 in Südafrika wird Deutschland Dritter. Auch bei der EM war Löw oft nah dran, nie hat es gereicht - bis jetzt.
Rekordschütze Klose
Geht es noch besser? Den Gastgeber abgefertigt, selbst ein Tor geschossen, dabei ganz nebenbei einen neuen WM-Tore-Rekord aufgestellt und das auch noch vor den Augen von Ronaldo, dem bisherigen Inhaber der Rekordmarke. Miroslav Kloses 2:0 gegen Brasilien ist sein 16. WM-Treffer im 23. WM-Spiel, der 71. des Stürmers für die deutsche Nationalelf. Unerreicht!
Bitteres Aus
Was für ein schwarzer Tag für Brasilien. Mit 1:7 geht die Selecao im Halbfinale gegen Deutschland krachend unter. Der Traum des sechsten WM-Gewinns beim Heimturnier ist geplatzt. Brasilien trauert - bei den Fans fließen schon während der 1. Halbzeit die Tränen. Der Gastgeber beendet ein Turnier, bei dem die schwachen Leistungen überwiegen, als Vierter.
Überraschungsmannschaft
Keiner rechnet vor dieser Weltmeisterschaft mit Großtaten des Teams von Costa Rica. Doch die Mittelamerikaner besiegen Uruguay und Italien und gehen auch gegen England nicht als Verlierer vom Platz. Nach dem Achtelfinalsieg gegen die Griechen ist erst im Viertelfinale Schluss. Eine Nation feiert, Torwart Keylor Navas spielt sich in die Notizbücher vieler Clubs, sogar in das des FC Bayern.
Mit allen Mitteln
Fair ist anders. Im Viertelfinale gegen die Costa Ricaner wird bei den Niederlanden Ersatztorwart Tim Krul erst kurz vor dem Elfmeterschießen eingewechselt. Anschließend nervt und provoziert er die gegnerischen Schützen. Die miese Taktik geht auf: Krul hält zwei Elfer und ist der Held von Oranje. Außerhalb der Niederlande hagelt es Kritik.
Manu der Libero
Zwar tritt Deutschland im Achtelfinale gegen Algerien wie üblich mit einer Viererkette an, doch die hätte man sich in dieser Verfassung auch sparen können. Stattdessen sprintet Torhüter Manuel Neuer ständig aus seinem Tor und grätscht alle Angriffsversuche der Algerier ab. Am Ende des Spiels ist er über fünf Kilometer gelaufen, drei mehr als sein Gegenüber Rais M'Bohli.
Zugebissen
Im dritten Vorrundenspiel der Uruguayer beißt Stürmer Luis Suarez seinem Gegenspieler in die Schulter. Eine unschöne Aktion, die der Schiedsrichter zwar übersieht, nicht aber die Kameras und die Regelhüter der FIFA. Für Suarez ist das Italien-Spiel die letzte Partie bei der WM. Der Uruguayer bekommt eine Sperre von neun Spielen und vier Monaten. Und daran hat er ganz schön zu knabbern...
Nicht immer auf Ballhöhe...
...sind die Schiedsrichter. Bereits im Eröffnungsspiel bekommt Brasilien einen Elfmeter geschenkt, bei der Partie gegen Kamerun erkennt der Referee den Mexikanern zwei reguläre Tore wegen vermeintlicher Abseitsstellung ab. Schuld ist der Assistent (im Hintergrund), der zweimal die Fahne hebt und damit für Diskussionen sorgt. Nur ein paar Beispiele für eklatante Schiedsrichter-Fehler.
Bis hierher und nicht weiter
Keine Diskussion ist dagegen beim Einhalten des korrekten Abstands beim Freistoß mehr möglich. Mit einem weißen Schaum aus der Spraydose markieren die Schiedsrichter auf dem Rasen, wie weit die Abwehrspieler sich gerade noch vorwagen dürfen. Eine simple Lösung mit großem Effekt - mehr Tore durch direkte Freistöße fallen aber auch trotz der schaumigen Linien nicht.
Unbestechlicher Zeuge
Neu ist in Brasilien auch der Einsatz der Torlinientechnik. Beim Spiel zwischen Frankreich und Honduras wird sie zum ersten Mal gebraucht. Karim Benzema schießt zunächst an den Innenpfosten, von dort prallt der Ball gegen den Torwart, der ihn schließlich von der Linie fischt. Oder eben doch nicht! Die Technik beweist: Die Kugel war ein paar Millimeter hinter dem Strich. Tor!
Buenas noches, Espana!
Fiasko für den Weltmeister: Spanien scheidet bereits in der Vorrunde aus. Nach Pleiten gegen die Niederlande und Chile ist die Chance aufs Achtelfinale dahin. Zwar gibt es gegen Australien noch einen Sieg, doch der kommt zu spät. Auch Italien und England überstehen die Vorrunde nicht und reisen vorzeitig wieder zurück nach Hause.
Immer gut gefüllt
Tolles Wetter, nette Leute, reichlich Kaltgetränke und eine riesige Leinwand. Kein Wunder, dass die Stimmung beim alltäglichen Fanfest an der Copacabana immer hervorragend ist. Einzige Ausnahme: Nach dem blamablen Halbfinal-Aus Brasiliens gegen Deutschland verläuft sich die Menge recht schnell. Beim WM-Finale ist Brasiliens berühmtester Strand fest in argentinischer Hand.
Heitere Spiele
Zugegeben. Brasilien hat vorgesorgt und alles an Sicherheitskräften aufgefahren, was geht. Auch deshalb spielen große Proteste während des Turniers - anders als befürchtet - kaum eine Rolle. Es wird eine stimmungsvolle WM, sportlich hochklassig und (fast) immer mit guter Laune. Genau so wie die tollen brasilianischen Gastgeber.