Momente der Winterspiele
Die Olympischen Winterspiele sind nicht nur Entscheidungen, Medaillen und Rekorde. Jeder Wettkampftag in Pyeongchang bringt ungewöhnliche und einzigartige Momente hervor. Eine Auswahl dieser Impressionen gibt es hier.
Moritz Müller: Stolz trotz Niederlage
"Wir waren für drei Minuten Olympiasieger. Das ist sehr bitter. Aber wir sind natürlich auch wahnsinnig stolz", sagte Moritz Müller, nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte. Kurz vorher unterlag das Team von Bundestrainer Marco Sturm im Eishockey-Finale den Rekordweltmeistern aus Russland unglücklich mit 3:4 (0:1, 1:0, 2:2, 0:1) nach Verlängerung und verpasste die Goldmedaille.
Ester Ledecka: Die Vielseitige
Exakt eine Woche nach ihrem Sensations-Gold im Super-G fährt Ester Ledecka auch auf dem Snowboard zum Olympiasieg im Parallel-Riesenslalom. Die 22-jährige Tschechin ist die erste Athletin, der das Kunststück gelingt, bei denselben Olympischen Winterspielen in zwei verschieden Sportarten Gold zu gewinnen. Und bei ihr sieht das ganz leicht aus...
Eishockey: Kein Spiel ohne kleine Rangelei
Wer beim Eishockey Schiedsrichter sein will, muss allzeit bereit sein, dazwischen zu gehen. So wie bei diesem kleinen Fight zwischen dem Norweger Niklas Roest (li.) und dem Deutschen Patrick Hager. Einen Gewinner gab es bei der Rangelei wohl eher nicht, dafür aber im Vorrundenspiel. Deutschland gewann mit 2:1 nach Penaltyschießen. Der erste Sieg bei Olympia seit 16 Jahren.
Choi Min Jeong: Südkoreas "Eis-Prinzessin"
Während die Ränge bei manch einer Disziplin auch mal leer bleiben, ist die Stimmung beim Shorttrack in Pyeongchang euphorisch: Alle Rennen der Shorttracker sind ausverkauft. Die Südkoreaner lieben ihre Eiskönigin - die 19-jährige Choi Min Jeong (rechts im Bild). Die Nationalheldin lief über 1500 Meter zu Gold.
Mathilde Gremaud: Silber trotz Stürzen
Beim Ski Slopestyle sind Stürze in etwa so normal wie Prügeleien beim Eishockey. Die Schweizerin Mathilde Gremaud bekam erst am Morgen des Slopestyle-Finales die ärztliche Freigabe für ihren Start. Sie war beim Training am Vortrag auf den Rücken gefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen. Auch beim Finale blieb die 18-Jährige nicht ohne Sturz (siehe Bild) - es reichte aber für die Silbermedaille.
Savchenko und Massot: Historisches Gold
Im Jahr 1952 hatte es den letzten Olympiasieg im Paarlauf für Deutschland gegeben. Nach ihrem vierten Platz im Kurzprogramm hatte wohl auch kaum einer mehr mit Gold für Aljona Savchenko und Bruno Massot gerechnet. Doch eine atemberaubende Kür bescherte dem Einskunstlauf-Paar dann doch noch Platz eins auf dem Treppchen.
Penz und Fischler: Riesenfreude über Silber
Da wird der Doppel- zum Triplesitzer: Die beiden österreichischen Rennrodler Peter Penz und Georg Fischler legen im Eiskanal des Olympic Sliding Centre einen blitzsauberen zweiten Lauf hin und sichern sich die Silbermedaille. Von ihren begeisterten Teamkollegen werden sie im Ziel anschließend fast erdrückt.
Eric Frenzel: Luftsprung ins Glück
Verklebte Muskulatur im Kniebereich, Probleme bei der Anfahrtshocke im Springen, schlechtes Material in der Loipe - die Saison von Eric Frenzel war nicht gerade ideal. Umso mehr freut sich der 29-Jährige nach seinem Olympiasieg im Einzelwettbewerb der Nordischen Kombination - seinem zweiten nach Sotschi 2014.
Shaun White: Nicht zu stoppen
Mit einem Traumlauf feiert Snowboard-Superstar Shaun White seinen dritten Olympiasieg in der Halfpipe nach 2006 und 2010. Der US-Amerikaner setzt sich bei in Pyeongchang in einem spannenden Wettkampf durch und sichert sich mit seinem dritten Auftritt als Letzter des Finals Gold. Der 31-Jährige sichert damit der USA die 100. Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen.
Laura Dahlmeier: Auf dem Weg zur Legende
Es sind schon am dritten Wettbewerbstag die "Laura Dahlmeier Festspiele". Als erste Biathletin der Olympia-Geschichte holt die Patenkirchenerin Gold im Sprint und in der Verfolgung. Zudem ist sie nach Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner erst die zweite deutsche Biathletin, die zweimal Einzel-Gold bei denselben Winterspielen holte. Und Dahlmeier winken noch weitere Siege und Rekorde.
Felix Loch: Ein Fehler zu viel
Felix Loch kann es nicht fassen. In seinem vierten und letzten Lauf leistet sich der zweimalige Rodel-Olympiasieger einen unerwarteten Fehler und verpasst so die Goldmedaille. "Es ist unglaublich bitter", sagt der mit den Tränen kämpfende Loch. "Ich hatte hier drei super Läufe und einen Scheißlauf. So ist das im Sport."
Andreas Wellinger: Freudentränen des Siegers
Es ist 19 Minuten nach Mitternacht Ortszeit, als Andreas Wellinger die Hände vors Gesicht schlägt und überwältigt vor Glück weint: Gold im Springen von der Normalschanze bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang! Was bereits verloren scheint nach einem fast vom Winde verwehten ersten Durchgang, macht der 22-Jährige in einem nervenaufreibenden Finale mit Schanzenrekord dann doch noch möglich.
Laura Dahlmeier: Gold-Jubel mit Schampus
Laura Dahlmeier wird auf Schultern durch das Stadion getragen. "Ich wollte den Moment und dieses unbeschreibliche Gefühl einfach nur genießen", sagt die frisch gebackene Biathlon-Olympiasiegerin: "Ich habe so sehr von diesem Tag geträumt. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben." Am Abend im Deutschen Haus gibt es zu dem ganzen Glück dann noch den obligatorischen Schampus.
Shorttrack: Nordkoreanische Fankurve
Fähnlein schwenken, tanzen, singen und klatschen! Auf dem Weg zum ersten Olympia-Gold für Gastgeber Südkorea und Shorttracker Lim Hyo Jun helfen auch die knapp 200 jubelfreudigen Cheerleader aus Nordkorea kräftig mit. Nur ihrem Landsmann Choe Un Song können sie keine Beine machen. Der nachträglich eingeladene Kufenflitzer ist wegen einer Verletzung überfordert und scheidet nach dem Vorlauf aus.