Monsun lässt erneut Gebäude einstürzen
16. Juli 2019Über 40 Menschen sollen noch unter den Trümmern begraben sein, sagte ein Sprecher des indischen Zivilschutzes. Man sei dabei, die Reste des Gebäudes abzutragen. Dabei habe man bisher fünf Überlebende geborgen und mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, darunter auch zwei Kinder.
Für die Rettungskräfte ist es schwer, an die Verschütteten heranzukommen. Das vierstöckige Gebäude stand in einem sehr dicht bebauten Viertel. Das Haus soll bereits fast 100 Jahre alt sein; mehr als 15 Familien sollen dort gewohnt haben.
Die Menschen in der 20-Millionen-Metropole Mumbai leiden bereits seit Tagen unter einem Monsun-Regen, der in diesem Jahr besonders heftig ausfällt. Anfang Juli kamen 22 Menschen ums Leben, als in einem Slum eine Mauer unter dem Dauerregen zusammensackte.
Problem schnelles Wachstum
In Indien dauert die Monsunzeit von Juni bis September. Dass währenddessen große Mengen Regen fallen, ist normal. In diesem Jahr fällt allerdings deutlich mehr als gewöhnlich. Außerdem macht sich das schnelle Wachstum der Stadt bemerkbar. An vielen Stellen wurden Bauvorschriften nicht eingehalten, so dass Gebäude auf Grundstücken stehen, die durch die großen Wassermengen nicht mehr tragfähig genug sind. Zudem wurden umliegende Mangrovenwälder dezimiert, die viel Regenwasser aufnehmen konnten.
Weitere Opfer auch in anderen Ländern
Auch in anderen Ländern in der Region leiden die Menschen unter den Wassermassen. Insgesamt sind in Südasien nach Angaben der Behörden bisher mindestens 180 Menschen ums Leben gekommen. In Bangladesch ertranken am Montag mindestens fünf Kinder. Insgesamt starben in Bangladesh in den vergangenen Tagen 34 Menschen, viele davon durch Blitzschläge, da der Monsun-Regen häufig von Gewittern begleitet wird.
In Indien sind bisher fast 50 Menschen ums Leben gekommen; die Behörden in Nepal sprechen von fast 70 Toten. Tausende Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen; zahlreiche Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Gesundheitsexperten befürchten außerdem die Ausbreitung von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser.
bru/rb (dpa,afp)