Muhammad Ali: Karriere einer Boxer-Ikone
Boxlegende Muhammad Ali ist endgültig aus dem Ring ausgestiegen. Er starb mit 74 Jahren. Wir blicken zurück - auf außergewöhnliche Portraitfotos, die weltberühmte Fotografen von dem Ausnahmesportler geschossen haben.
"Sportler des Jahrhunderts"
Ali bezeichnete sich oft als den "größten Boxer aller Zeiten". 1999 wurde er vom Olympischen Komitee zum "Sportler des Jahrhunderts" gewählt. Dieses Porträt schoss Sternfotograf Thomas Hoepker, einer von Alis Lieblingsfotografen, 1966 in Chicago. Die Berliner Galerie Camera Work stellte 2015 einige der stärksten Bilder des Boxchampions aus.
Vier Pilzköpfe und eine Faust
1964 fotografierte Harry Benson Cassius Clay, wie Ali damals noch hieß, bei einem Treffen mit den Beatles in Miami. Schon früh in seiner Karriere war klar, dass Ali für einen reinen Sportler bereits ein viel zu großer Star war. Er wurde zum Darling der Popkultur. Hier haut er spielerisch alle vier Pilzköpfe mit einem Schlag um.
Furioser Weltmeister
Ein Ausschnitt aus dem wohl berühmtesten Bild von Ali im Ring. Aufgenommen während seines zweiten Kampfes gegen Sonny Liston 1965 in der US-Kleinstadt Lewiston. Der 23-jährige Weltmeister hatte gerade den Ex-Champ ausgeknockt. Neil Leifer war der glückliche Fotograph, der genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort stand, um Alis Gefühlsausbruch kurz nach dem spektakulären Sieg einzufangen.
Das Martyrium des Muhammad
Carl Fischer schoss dieses Bild 1967 als Titelbild für die US-Zeitschrift "Esquire". Es basiert auf der Darstellungsweise des Martyriums des Heiligen Sebastian in der italienischen Renaissance-Malerei. Als der Vietnam-Krieg voll im Gange war, verweigerte Ali den Militärdienst. Seine Begründung: "Kein Vietkong hat mich je 'Nigger' gennant". Damit zog er den Hass vieler weißer Amerikaner auf sich.
Mann des starken Glaubens
Der Boxchampion Cassius Clay änderte seinen Namen in Muhammad Ali, nachdem er 1965 zum Islam konvertiert war. In den späten 1960ern gehörte er dann zu den prominentesten Anhängern der von Malcolm X geführten "Nation of Islam"-Bewegung. Er sprach oft und gern in der Öffentlichkeit über Religion. Thomas Hoepker fotografierte den Gläubigen Ali beim Beten im Ring, 1966 in London.
Begnadeter Entertainer
Ali ließ keine Gelegenheit aus, die Menge zu unterhalten, seine Fans pilgerten selbst zu seinen Trainingseinheiten. Dieses Bild von Peter Angelo Simon zeigt den Boxer 1974 beim Seilspringen. Im selben Jahr bezwang Ali den als unschlagbar geltenden George Foreman und wurde wieder Weltmeister. Der von Ali selbst "Rumble in the Jungle" getaufte Kampf ist der wohl berühmteste der Boxgeschichte.
Ein Schwergewicht als Dandy
Ali beschrieb sich gern mit dem feminin klingenden Adjektiv "pretty" - hübsch. Immer wieder erwähnte er, dass sein Gesicht im Gegensatz zu denen der meisten seiner Box-Kollegen kaum von Kämpfen gekennzeichnet war. Diese Eitelkeit war oft geschauspielert, aber Ali war sein Aussehen ohne Zweifel sehr wichtig. Thomas Hoepker porträtierte ihn auf diesem Bild bei einem Friseurbesuch in Chicago.
Harte Arbeit hinter den Kulissen
Gleich am Anfang seiner Karriere ließ Ali das Boxen immer sehr spielerisch und kinderleicht aussehen. Aber es steckte eine Menge harter Trainingsarbeit dahinter. Dieses von Thomas Hoepker 1966 in Chicago geschossene Foto weist darauf hin, wie viele einsame Stunden Ali in der Trainingshalle verbrachte, um als Weltklasseboxer ganz nach oben zu gelangen.
Ein Meister des Mediums
Ali war nicht nur fotografisches Objekt, er gestaltete sein Bild in der Öffentlichkeit auch gezielt mit. Die Fotografen sprachen oft davon, wie unkompliziert es war, mit dem Box-Star zu arbeiten. Er hatte genau verstanden, wie die Medien funktionierten. Diese Fotografie von Thomas Hoepker zeigt nicht nur den Boxer Muhammad Ali, sondern auch seinen spielerischen Umgang mit der Kamera.