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"Olympia-Ausschluss unfair"

Thomas Klein (sid, dpa)15. Mai 2016

Russlands Sportminister Witali Mutko entschuldigt sich nach den Dopingvergehen seines Landes. In der Sunday Times nimmt er Stellung zu den Doping-Vorwürfen russischer Athleten. Ein Olympia-Aus will er aber nicht.

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Witali Mutko FIFA Pressekonferenz St. Petersburg Russland
Bild: picture-alliance/dpa/M. Brandt

Russland stemmt sich gegen das drohende Olympia-Aus in Rio. Sportminister Witali Mutko zeigte sich in einem Gastbeitrag für die englische Zeitung Sunday Times "sehr traurig" über den Doping-Betrug von Leichtathleten aus seinem Land. Er betonte aber auch, dass er einen Olympia-Ausschluss russischer Leichtathleten für "unfair und unverhältnismäßig" hielte. Dadurch würden auch Sportler bestraft, die sich niemals einen Vorteil durch Doping verschafft hätten. "In anderen Bereichen des Lebens würde so etwas nicht passieren", schrieb er. Mutko machte die Sportler, Trainer und den Leichtathletik-Verband RUSAF für die Probleme verantwortlich. Diese hätten "schwerwiegende Fehler" gemacht. "Um es ganz klar zu sagen: Wir schämen uns dafür", schrieb Mutko: "Es tut uns leid, dass wir Athleten, die versucht haben, uns und die Welt zu betrügen, nicht früher überführt haben."

Schwere Vorwürfe gegen russisches Team

Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodtschenkow, hatte am Donnerstag in der New York Times schwere Vorwürfe gegen das russische Team während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi erhoben. Rodtschenkow sprach von einem staatlichen Dopingsystem, Dutzende russische Sportler, darunter mindestens 15 Medaillengewinner, sollen gedopt an den Start gegangen sein.

Russland Grigory Rodchenkov
Kämpft gegen Doping: Gregori RodtschenkowBild: picture-alliance/dpa/V. Belousov

Mutko verwies in seinem Gastbeitrag auch darauf, dass es ein "globales Dopingproblem" sei, nicht nur ein russisches. So habe Kenia erst in den vergangenen Wochen ein Anti-Doping-Gesetz verabschiedet, und in China sei das Doping-Kontrolllabor in Peking suspendiert worden. Außerdem habe es TV-Berichte über Doping in Großbritannien und den USA gegeben. Russland habe alles getan, was der Leichtathletik-Weltverband IAAF für eine Aufhebung der Suspendierung gefordert hatte.

"Es wäre ungerecht, Änderungen und Maßnahmen zu verlangen, sie mit anzusehen und dann Russlands Athleten zu bestrafen", meinte Mutko. "Wir werden alles Menschenmögliche tun, um sicherzustellen, dass unsere Athleten Teil von sauberen, fairen und packenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro werden", erklärte der Sportminister.

tk/og (sid, dpa)