Drohnenangriffe im Jemen
20. April 2014Das Trainingscamp der Dschihadisten liegt in einer Bergregion, die zu den Rückzugsgebieten von Al-Kaida zähle. Nach offiziellen Angaben befinden sich unter den Opfern gefährliche Al-Kaida-Kämpfer unterschiedlicher Nationalität. Ausschließlich die USA verfügen in dieser Region über Drohnen. Die Einsätze der unbemannten Flugzeuge sind aber höchst umstritten, weil dabei immer wieder unbeteiligte Zivilisten zu Tode kommen.
Bereits am Samstag waren bei einem Drohnenangriff in der zentral gelegenen Provinz Baida zehn mutmaßliche Kämpfer des Terrornetzwerks sowie drei Zivilisten getötet worden. Ein weiterer "Terrorist" sowie fünf Zivilisten seien verletzt worden, hieß es in einer offiziellen Erklärung am späten Samstagabend. Nach Angaben der Behörden richtete sich der Angriff gegen die Verantwortlichen für einen tödlichen Anschlag auf den Vize-Gouverneur der Provinz sowie einen Geheimdienstmitarbeiter am 15. April.
Drohneneinsätze umstritten
Im vergangenen Jahr wurden im Jemen mehrere dutzend mutmaßliche Mitglieder der Extremistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) durch Drohnenangriffe getötet. Im Dezember 2013 wurden bei einem Angriff auf zwei Hochzeitsgesellschaften, der eigentlich dem Fahrzeug eines Al-Kaida-Anführers galt, 16 Zivilisten getötet. Kurz darauf verbot das jemenitische Parlament den USA den Einsatz der Kampfdrohnen, auch Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen äußerten "ernsthafte Bedenken". Jemens Übergangspräsident Abd Rabbo Mansur Hadi verteidigte den Einsatz von Drohnen zuletzt aber noch als hilfreich im Kampf gegen Al-Kaida.
Die AQAP, die ihren Sitz im Jemen hat, gilt als der gefährlichste und aktivste Ableger des globalen Terrornetzwerks Al-Kaida. Die islamistische Rebellengruppe kämpft seit Jahren mit Gewalt gegen die Regierung in Sanaa und verübt immer wieder blutige Angriffe auf einheimische Sicherheitskräfte sowie Ziele im Ausland.
hf/kle (rtre, dpa, afpd)