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"Mutti" hatte Premiere

23. Mai 2014

Das Theaterstück "Mutti" über Angela Merkel ist bei den Ruhrfestspielen uraufgeführt worden. Die Bundeskanzlerin hatte keine Zeit, sich die Komödie anzusehen.

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Ruhrfestspiele 2014 Theaterstück Mutti
Bild: Kerstin Schomburg

Das satirische Bühnenstück der preisgekrönten Schriftstellerin Juli Zeh sorgte am Donnerstagabend (22.05.2014) in Recklinghausen für viele Lacher. Auf der Bühne mussten "Angela" und ihre engsten Koalitionspartner "Horst", "Sigmar" sowie Verteidigungsministerin "Ulla" in eine Gruppentherapie - während des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.

Alles nur Theater?

Für Heiterkeit sorgten Ähnlichkeiten von Namen und Eigenheiten der dargestellten Personen mit der Wirklichkeit, aber auch die überzeichneten Szenen und Dialoge: Während sich die Koalitionspartner wie Kinder streiten, bewahrt "Angela" die Ruhe. Als gekonnte Parodistin der Kanzlerin erwies sich Schauspielerin Nadja Robiné, die von der typischen Raute mit den Händen bis zu den herunterhängenden Mundwinkeln Gestik und Mimik der Kanzlerin gelungen imitierte. Am Ende des boulevardesken Stücks erweist sich "Angela" als kaltblütige Machtpolitikerin und besiegelt "Sigmars" politisches Schicksal mit einer Intrige.

Gruppenbild von "Sigmar", "Angela", "Horst" und "Ulla" mit Fußballtrainer "Hellmann" (Foto: ©Thomas Müller)
Gruppenbild mit Fußballtrainer: "Sigmar", "Angela", "Horst" und "Ulla"Bild: Thomas Müller

Aktuelle Themen für die Bühne

"Mutti" ist das zweite Theaterstück, das die Publizistin und promovierte Juristin Juli Zeh zusammen mit der Autorin und Regisseurin Charlotte Roos auf die Bühne gebracht hat. Das erste Stück "Yellow Line" handelte davon, wie diskret und global heutige Überwachungssysteme wirken. Die Stoffe der beiden Autorinnen für ihre Theaterarbeiten seien tagesaktuell und hätten einen "klaren satirische Zugriff", heißt es bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Das Theaterfestival findet jährlich statt und gilt als eines der ältesten und größten in Europa.

"Mutti" ist eine Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar, dessen Intendant Hasko Weber auch Regie führte. Nach Angaben ihres Sprechers hatte Angela Merkel keine Zeit, die Premiere zu besuchen.

kap/ld (dpa, Ruhrfestspiele)