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Terrorismus

Möglicher Amri-Komplize im Visier

3. Januar 2017

In Berlin haben Ermittler die Unterkunft eines 26-Jährigen in einem Flüchtlingsheim durchsucht. Der Tunesier steht im Verdacht, bei dem Anschlag in Berlin geholfen zu haben. Ein weiterer Mann könnte Zeuge sein.

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Berlin Sicherheit Polizei
Nach dem Anschlag an der Gedächniskirche wurde die Polizei-Präsenz in Berlin massiv erhöhtBild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Unterkunft von möglichem Amri-Helfer durchsucht

Zwei Wochen nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt haben die Ermittler zwei Kontaktmänner des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri ins Visier genommen. Die Bundesanwaltschaft ließ in einem Berliner Flüchtlingsheim die Unterkunft eines Tunesiers durchsuchen. Es bestehe der Verdacht, dass er "von den Anschlagsplänen wusste und möglicherweise Anis Amri geholfen hat", erklärte die Behörde in Karlsruhe. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hat der 26-Jährige seinen Landsmann Amri spätestens seit Ende 2015 gekannt und "noch in zeitlicher Nähe zum Anschlag mit ihm in Kontakt" gestanden.

Nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) gilt der Mann als Beschuldigter. Die Durchsuchung der Unterkunft soll demnach von der Bundespolizei-Spezialeinheit GSG9 durchgeführt worden sein. Einen Haftbefehl hätten die Ermittler nicht sofort beantragt. Der Mann sei aber vorläufig festgenommen worden, da gegen ihn wegen eines anderen Verfahrens ermittelt werde.

Mitbewohner als Zeuge?

Darüber hinaus wurde eine Wohnung in Berlin durchsucht, in der sich ein früherer Mitbewohner von Amri aufgehalten haben soll. Diesen Mann bezeichnete die Bundesanwaltschaft als Zeugen, der "möglicherweise ebenfalls in zeitlicher Nähe zum Anschlag Kontakt zu Amri" gehabt habe. "Die Durchsuchung dient dazu, weitere Erkenntnisse über das Vor- und Nachtatverhalten von Anis Amri zu gewinnen", hieß es.

Fahndungsfoto Anis Amri
Hatte Anis Amri Komplizen? Bild: picture-alliance/dpa/Bundeskriminalamt

Bei dem Anschlag mit einem Lastwagen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt waren am 19. Dezember zwölf Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden. Der Täter soll der 24-jährige Tunesier Anis Amri gewesen sein. Er wurde in Italien von der Polizei erschossen.

Bundesanwalt will am Mittwoch informieren

Zu Festnahmen oder Befragungen wurde nichts mitgeteilt. Die Bundesanwaltschaft kündigte aber an, an diesem Mittwoch über den Stand der Ermittlungen zu informieren. Am vergangenen Donnerstag war ein als Kontaktmann Amris verdächtigter Tunesier wieder auf freien Fuß gekommen. Die Bundesanwaltschaft erwirkte gegen den 40-Jährigen keinen Haftbefehl. Ermittler hatten den Mann am Mittwoch vergangener Woche in Berlin vorläufig festgenommen. Seine Nummer war im Telefon Amris gefunden worden.

cw/gri (dpa, afp)