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Fatih Akin ist Deutschlands Oscar-Hoffnung

24. August 2017

Schon im Wettbewerb vom Filmfestival Cannes sorgte Fatih Akins NSU-Drama "Aus dem Nichts" für Aufmerksamkeit. Nun wurde der Film als deutscher Beitrag für den Auslands-Oscar vorgeschlagen.

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70th Cannes Film Festival - Abschlußzeremonie Akin Kruger
Bild: picture-alliance/abaca/M. Yalcin

Die Auszeichnung der Schauspieler ist immer auch ein wenig Auszeichnung für den Regisseur. Und so freute sich Regisseur Fatih Akin mit, als seine Hauptdarstellerin Diane Kruger für ihre Performance in "Aus dem Nichts" beim Filmfestival von Cannes als Beste Schauspielerin geehrt wurde.

"Ein schönes Geburtstagsgeschenk"

Nun darf der gebürtige Hamburger selbst auf Ruhm und Ehre hoffen: "Aus dem Nichts" geht ins Rennen um die Oscars. Das gab German Films an diesem Donnerstag in München bekannt. "Ich habe morgen Geburtstag, und das ist doch ein schönes Geburtstagsgeschenk vorweg" freute sich der (noch) 43-Jährige.

Diane Kruger in «Aus dem Nichts» deutscher Oscar-Kandidat
"Aus dem Nichts" ist deutscher Oscar-KandidatBild: picture-alliance/dpa/Warner Bros.

Der Film erzählt von einer Frau, die bei einem Bombenanschlag in Hamburg ihren Mann und ihren Sohn verliert - schon bald werden Parallelen zu den Morden des rechtsextremen NSU deutlich. Ein hoch aktueller politischer Stoff.

Die unabhängige Fachjury begründete die Auswahl wie folgt: "'Aus dem Nichts' ist gleichzeitig Drama, Gerichtsfilm und Thriller. Fatih Akin gelingt es, die Beziehung von Recht und Rechtssprechung sowie Rache und Schmerz zu beleuchten - komplex, schonungslos und aufwühlend erzählt. Der Film gibt einem politischen Thema ein menschliches Antlitz."

Noch nicht unter den letzten fünf

Der Film wurde unter insgesamt elf Bewerbern ausgewählt, darunter auch die Flüchtlingskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" von Regisseur Simon Verhoeven und "Jugend ohne Gott" von Alain Gsponer. Der deutsche Kandidat für die Oscars ist nicht schon automatisch für den Oscar nominiert. Über die fünf Nominierungen in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger Film entscheidet die Academy in Hollywood, die Nominierungen werden am 23. Januar 2018 bekannt gegeben.

In den letzten zehn Jahren schafften es nur wenige unter die letzten fünf, zuletzt 2017 "Toni Erdmann" von Maren Ade, 2010 "Das weiße Band" von Michael Haneke und 2009 "Der Baader Meinhof Komplex" von Uli Edel. 2012 wurde "Pina" von Wim Wenders nicht für den Auslandsoscar, dafür aber in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" nominiert. Gewonnen haben sie alle nicht. Bislang haben es nur diese vier deutschen Filme zum Goldmännchen gebracht:  Volker Schlöndorffs "Die Blechtrommel" (1979), István Szabós "Mephisto" (1981), Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" (2003) und zuletzt "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (2007). Die 90. Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt findet am 4. März 2018 in Hollywood statt.

jhi/pg (dpa/german-films.de)