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Katastrophe

Vier Ölteppiche nach "Sanchi"-Untergang

18. Januar 2018

Nach dem Tankerunglück vor der Ostküste Chinas breitet sich das Öl mittlerweile an vier Stellen aus. Experten warnen vor einer Umweltkatastrophe historischen Ausmaßes, die auch Japan erreichen könnte. 

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Ein Boot fährt über den Teppich aus Ölkondensat
Ein Boot fährt über den Teppich aus ÖlkondensatBild: picture alliance/AP Photo/Xinhua/Liu Shiping

Das aus dem gesunkenen iranischen Tanker "Sanchi" ausgetretene Öl bildet mittlerweile vier Ölteppiche mit einer Fläche von insgesamt 101 Quadratkilometern. Dies teilte die chinesische Meeresbehörde mit. Die Behörde versucht nach eigenen Angaben, eine Ausbreitung des Öls zu verhindern und die Umweltschäden zu untersuchen. Am Dienstag hatte die Behörde noch von zwei Ölteppichen gesprochen, die 69 Quadratkilometer bedeckten. Außerdem sei auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern "vereinzelt" Öl gesichtet worden.

Der iranische Öltanker "Sanchi" war am 6. Januar auf hoher See mit einem chinesischen Frachter zusammengestoßen und sofort in Brand geraten. Alle 32 Besatzungsmitglieder - 30 Iraner und zwei Bangladescher - kamen dabei vermutlich ums Leben. Nach mehreren Explosionen sank die "Sanchi" am Sonntag.

Der Tanker brannte mehrere Tage lang, bevor er sank
Der Tanker brannte mehrere Tage lang, bevor er sankBild: picture-alliance/dpa/Ministry of Transport

Wie das chinesische Verkehrsministerium mitteilte, liegt das Wrack in 115 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Das Ministerium will das Wrack nun mit Unterwasser-Robotern untersuchen. Zudem wurde ein Spezialschiff zur Unglücksstelle geschickt, das Verschmutzungen beseitigen soll. Die Hongkonger Zeitung "South China Morningpost" berichtete, es werde auch über den Einsatz von Tauchern nachgedacht, um mögliche Lecks im Schiff zu versiegeln. 

Gedenkfeier für die toten iranischen Seeleute an der Küste des Iran
Gedenkfeier für die toten iranischen Seeleute an der Küste des IranBild: Ana/J. Golestanian

Die "Sanchi" hatte 136.000 Tonnen Ölkondensat - ein besonders hochwertiges Leichtöl - und bis zu tausend Tonnen Schweröl als Treibstoff an Bord. Das Schiff sank, bevor die Ladung komplett verbrannt war.

Nach dem Unglück hatten die chinesischen Behörden zunächst beteuert, dass die Umweltauswirkungen durch das austretende Leichtöl begrenzt seien. Experten warnten jedoch vor einer Umweltkatastrophe historischen Ausmaßes. Ausgetretenes Öl könnte Japans Küste und auch die Insel Jeju erreichen, erklärten Ozeanforscher. Eine Simulation habe zudem ergeben, dass sich Verschmutzungen "viel weiter und schneller als bisher gedacht verteilen könnten", teilte das Nationale Zentrum für Ozeanographie in Großbritannien mit.   

stu/se (afp, dpa)