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NASA: Meeresspiegel steigen gefährlich

27. August 2015

Die Folgen der Klimaerwärmung sind verheerend: Die Meeresspiegel werden um einen oder auch um bis zu drei Meter steigen. Großstädte wie Tokio werden im Wasser versinken. Experten für Erderforschung schlagen Alarm.

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Bucht von Tokio (Foto: imago)
Die Bucht von TokioBild: Imago

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Ein Anstieg der Meeresspiegel um mehr als einen Meter ist nach jüngsten Forschungsergebnissen in den kommenden 100 bis 200 Jahren unvermeidlich. Damit drohen niedrig gelegene Landstriche wie der US-Bundesstaat Florida, Inselstaaten oder Großstädte wie Tokio und Singapur zu versinken, wie der Leiter der Abteilung für Erderforschung der US-Weltraumbehörde NASA, Michael Freilich, in Miami deutlich machte.

Über 150 Millionen Menschen bedroht

"Mehr als 150 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in Asien, leben auf einer Höhe von weniger als einem Meter über dem gegenwärtigen Meeresspiegel", führte der Wissenschaftler aus. Er präsentierte die jüngsten Satellitendaten zur Entwicklung der Meeresspiegel. 1992 hatten die NASA und die französische Weltraumbehörde CNES mit den Messungen aus dem All begonnen.

Eine Hotelanlage auf der Insel Ihuru, Nord-Male-Atoll
Die Malediven: Auch dieses Urlaubsparadies ist bedrohtBild: picture alliance/Bildagentur Huber

Demnach sind die Ozeane seit dieser Zeit im Durchschnitt um 7,6 Zentimeter gestiegen, mancherorts sogar um mehr als 23 Zentimeter. Für den höheren Pegel sorgt insbesondere das Abschmelzen der Eisgletscher, aber auch die Erwärmung der Ozeane, durch die sich das Meereswasser ausdehnt.

Die Forscher sind besonders besorgt über das Abschmelzen des Grönland-Eises. Dort schmolzen im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich 303 Gigatonnen Eis pro Jahr. Vom Eis in der Antarktis gingen durchschnittlich 118 Gigatonnen pro Jahr verloren.

Ozean-Pegel könnte auch um drei Meter steigen

NASA-Meereskundler Josh Willis wies darauf hin, dass "die Eisflächen schneller schmelzen als zuvor erwartet". Dieser Prozess drohe sich weiter zu beschleunigen. "Irgendwann in den kommenden 20 Jahren wird es wahrscheinlich einen schnelleren durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels geben, also müssen wir vorbereitet sein", warnte Willis.

Grönland-Eis (Foto: imago)
Die Arktis - hier schmelzen die Gletscher besonders schnellBild: imago

Eine unbekannte Größe in diesem Prozess sind nach Angaben der Wissenschaftler die Folgen eines völligen Zusammenbruchs der Eisberge. NASA-Forscher Tom Wagner schließt nicht aus, dass die Meeresspiegel in den kommenden 100 bis 200 Jahren auch um drei Meter steigen könnten, wenn die Eisschichten schnell in sich zusammenfielen.

Doch auch das bisherige Abschmelzen der Gletscher wird die Menschheit vor große Herausforderungen stellen, wie die Experten betonten. Und sie gingen noch einen Schritt weiter: "Es wird in der Zukunft wahrscheinlich schlimmer", prophezeite NASA-Wissenschaftler Steve Nerem zu den Folgen der Erderwärmung.

se/ago (afp, rtre)