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Nasenkuss für Merkel in Neuseeland

14. November 2014

Begrüßung einmal anders: Angela Merkel wird in Neuseeland von Ureinwohnern mit Gesang und Tanz und einem Kuss willkommen geheißen - auf die Nase. Hauptsächlich geht es bei der Reise aber um Wirtschaft.

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Bundeskanzlerin Merkel besucht Neuseeland
Bild: picture-alliance/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zum Auftakt ihres Kurzbesuchs in Neuseeland mit Kriegstanz und Nasenkuss-Ritual der Maori begrüßt worden. Bei dieser Willkommenszeremonie der Ureinwohner des Landes wird der Gast symbolisch als gestrandetes Boot betrachtet, das mit dem festen Aneinanderdrücken von Nase und Stirn in Sicherheit gebracht wird.

Grimassen und laute Schreie

Merkel verfolgte das Begrüßungsritual und anschließende Tanz-Aufführungen mit ernstem Blick. Die Maori schnitten angsteinflößende Grimassen und stießen laute Schreie aus. Der Anteil der Maori an der neuseeländischen Bevölkerung beträgt rund 15 Prozent. Nach langen Verhandlungen wurde vor einigen Jahren vereinbart, dass die Maori-Stämme für frühere Unterdrückung und Enteignung entschädigt werden.

Ihnen wurden vor allem Waldflächen zugesprochen. Maori-Aktivisten halten das aber für unzureichend. Die Maori sind als politische Kraft etabliert und unterstützen die Regierung von Premierminister John Key und seiner konservativen National Party.

Die Handelsbeziehungen vertiefen

Das Hauptaugenmerk während des Besuches der Kanzlerin liegt auf der Wirtschaftspolitik. Mit Premierminister Key wollte Merkel in Auckland, dem Wirtschaftszentrum Neuseelands, über eine Vertiefung der Beziehungen sprechen. Die ökonomischen Beziehungen beider Länder gelten als unproblematisch. 2013 betrug das Handelsvolumen 1,65 Milliarden Euro, wobei Deutschland in sehr viel größerem Umfang Waren nach Neuseeland exportiert als es aus dem Land importiert. Vor der Auckland-Universität will Merkel eine Rede zur deutschen Wirtschafts- und Forschungspolitik halten und mit Studenten sprechen.

Vogel Kiwi
Der Kiwi ist das Nationalsymbol NeuseelandsBild: picture-alliance/dpa

Als besonderer Programmpunkt wird für die Kanzlerin auf der Insel Motutapu die Besichtigung eines Projekts organisiert, das der Rettung des vom Aussterben bedrohten Kiwi dient. Auf Motutapu soll eine sehr seltene Gattung der insgesamt etwa 70.000 noch lebenden Vögel in Neuseeland angesiedelt werden: der Coromandel Brown Kiwi. Von ihm gibt es nur noch 1500 Exemplare auf der Coromandel Halbinsel. Bisher konnten 18 Kiwi-Küken aufgezogen und auf Motutapu ausgesetzt werden. Kiwi sind so groß wie Hühner, nachtaktiv und können nicht fliegen. Der Vogel ist das Nationalsymbol Neuseelands.

Weiter zum G20-Gipfel

Von Neuseeland aus reist die Bundeskanzlerin weiter zum G20-Gipfel nach Brisbane in Australien. In der australischen Metropole sind für den Gipfel, der am Samstag beginnt, gut 6000 Polizisten und die Armee in Alarmbereitschaft versetzt worden. Es ist die größte Sicherheitsoperation, die Australien in Friedenszeiten bislang erlebte. Neben Bundeskanzlerin Merkel kommen unter anderen auch US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin zu dem Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer.

haz/mak (dpa, rtr)