Nationalspieler immer noch geschockt
28. Mai 2014Die Fragen der Journalisten drehten sich fast ausschließlich um ein Thema: Den Unfall in den Bergen Südtirols, bei dem zwei Menschen von einem Auto des Sponsors Mercedes erfasst und verletzt worden waren. Einer der Männer liegt noch immer im Krankenhaus, die Staatsanwaltschaft ermittelt, mit Rücksicht auf die Privatspäre des Betroffenen gelangen Informationen über seinen Gesundheitszustand nur spärlich an die Öffentlichkeit. Die Strecke, auf oder an deren Rande sich der Unfall ereignete, sei vorschriftsmäßig abgesperrt gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
"Ich hoffe, dass der Mann schnell gesund wird und aus dem Krankenhaus kommt", erklärte Sami Khredira. Natürlich sei auch im Kreis der Spieler darüber gesprochen worden, berichtete der 26 Jahre alte Fußballprofi von Real Madrid. Man müsse aber trotzdem versuchen, sich weiter auf die WM-Vorbereitung zu konzentrieren, betonte Khedira: "Das ist unsere Aufgabe und Arbeit."
Khedira fühlt sich fit
Er selbst fühle sich sechs Monate nach seinem Kreuzbandriss und seinem Comeback mit Real "fit" für die deutsche Titelmission in Brasilien. "Es sind noch wenige Details, an denen ich arbeiten werde. Es war von Anfang an klar, dass es ein langer Prozess ist. Bis jetzt ist alles perfekt gelaufen in allen Bereichen. Ziel war immer, am 16. Juni im ersten WM-Spiel auf dem Platz zu stehen", sagte der 44-malige Nationalspieler Khedira.
Erstmals hatte er nach einer leichten Erkältung am Vormittag mit der Mannschaft trainieren können, und mit ihm Bastian Schweinsteiger, der offenbar seine Knieprobleme überwunden hat. Philipp Lahm, der an einer Fußverletzung leidet und der durch eine Knieprellung gehandicapte Marcel Schmelzer bestritten unter Aufsicht eines Fitnesstrainers ein Lauftraining. Lediglich Torwart Manuel Neuer blieb im Hotel. Er hatte sich im Pokalfinale eine Schulterverletzung zugezogen.
Benedikt Höwedes, der als Beifahrer im von DTM-Pilot Pascal Wehrlein gesteuerten Unfallwagen gesessen hatte, erklärte auf der DFB-Homepage, er habe bei der Erstversorgung geholfen. "Ich habe nichts getan, was nicht jeder andere auch gemacht hätte. In einer solchen Situation Hilfe zu leisten, ist selbstverständlich", erklärte der Verteidiger von Schalke 04. Psychologische Nachwirkungen bei sich schließt Höwedes nicht aus. "Ich glaube, dass die Bilder noch eine Zeit lang in meinem Kopf bleiben werden. Mir haben Gespräche mit den Trainern, der Mannschaft und den Betreuern geholfen", sagte Höwedes, für den die Situation natürlich "ein Schock" gewesen sei.
to/asz (dpa, sid)