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NATO prüft Patriot-Standorte in Türkei

26. November 2012

Zusammen mit Experten der NATO will die türkische Armee die Standorte für die Stationierung der Patriot-Raketenabwehr im Grenzgebiet zu Syrien festlegen. Wann die Systeme positioniert werden, ist noch offen.

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Raketenabwehrsystem Patriot der Bundeswehr (Foto: dapd)
Raketen Abwehrsystem Patriot der BundeswehrBild: dapd

Der türkische Generalstab hat nochmals in Ankara bekräftigt, dass die Patriots ausschließlich zur Abwehr "einer möglichen Bedrohung aus der Luft durch ballistische Raketen aus Syrien gedacht sind." Von einer Verwendung zur Kontrolle einer möglichen Flugverbotszone über Syrien könne keine Rede sein.

Anzahl der benötigten Patriots noch unklar

Mit der Standortsuche soll an diesem Dienstag begonnen werden. Über die Anzahl der benötigten Raketenabwehrsysteme und deren genaue Position soll anschließend gesprochen werden, wie die türkischen Streitkräfte weiter mitteilten. Auch die Größe des Kontingents der ausländischen NATO-Soldaten, die die Systeme bedienen sollen, wird dann festgelegt.

Innerhalb der Allianz verfügen nur Deutschland, die Niederlande und die USA über Patriot-Raketen des modernsten Typs PAC-3. Die Regierungen dieser drei Länder wollen dem NATO-Partner auch mit ihren Luftabwehrsystemen unter die Arme greifen. Die Türkei hatte am vergangenen Mittwoch offiziell bei der Bündniszentrale in Brüssel ihre Stationierung beantragt. In Deutschland wird der Bundestag voraussichtlich im Dezember über die Verlegung der Systeme entscheiden. Die Opposition befürchtet, dass Deutschland in den syrischen Krieg verwickelt werden könnte.

"Patriot"-Einsatz rückt näher

Feuerpause für Grenzstadt Ras al Ajn

In der syrischen Stadt Ras al Ajn an der Grenze zur Türkei schlossen Aufständische und regierungstreue kurdische Kämpfer inzwischen eine Waffenruhe. Rebellen hatten die Ortschaft vor einiger Zeit eingenommen. Seiher war es immer wieder zu Gefechten gekommen. Fehlgeleitete Mörsergranaten landeten auch auf türkischem Gebiet. Beide Seiten einigten sich auf den Abzug ihrer Milizen und einen Gefangenenaustausch, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte weiter mitteilte. Ein gemeinsamer Rat soll das tägliche Leben in Ras al Ajin organisieren. Tausende Bewohner, die vor den Kämpfen geflüchtet seien, kehrten allmählich wieder zurück, hieß es.

Rebellen erobern Euphrat-Staudamm

Nach Informationen der Beobachtungsstelle brachten syrische Rebellen am Montag einen strategisch wichtigen Staudamm im Norden des Landes am Euphrat unter ihre Kontrolle. Der Tischrin-Damm nahe der Stadt Manbidsch, dessen Wasserkraftwerk mehrere Landesteile mit Strom versorge, sei eingenommen worden, berichtete der Leiter der Menschenrechts-Organisation, Rami Abdul-Rahman. Er sprach von einem schweren Schlag gegen das Regime von Staatschef Baschar al-Assad. Amateurvideos im Internet zeigten Bewaffnete im Kontrollraum des Kraftwerks.

se/kle (dapd, dpa, afp)