Nepal im Ausnahmezustand: Überschwemmungen überziehen das Land
Bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen sind in Nepal mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen. Viele Menschen werden weiterhin vermisst. In Kathmandu sind ganze Viertel überflutet.
Von Wassermassen überspült
Ein Blick aus der Luft auf Nepals Hauptstadt Kathmandu, lässt das Ausmaß der Katastrophe erahnen. Der schlammige Bagmati und seine vielen Zuflüsse traten über die Ufer, Häuser wurden überschwemmt und Autos fortgespült. Im Umland der Hauptstadt kam es zu massiven Erdrutschen. Begonnen hatten die verheerenden Regenfälle im Himalaya vergangenen Donnerstag.
Touristenbusse im Schlamm begraben
Im rund hundert Kilometer entfernten Dhading wurden mehrere Reisebusse von einem Erdrutsch erfasst. Die Leichen von mindestens 35 Menschen seien aus den Fahrzeugen geborgen worden, meldeten Behörden. "Die Suche nach den Vermissten ist noch im Gange, während die betroffenen Familien in Sicherheit gebracht werden", so Polizeisprecher Dan Bahadur Karki. Das könne noch ein paar Tage dauern, hieß es.
Rettungen auf Hochtouren
Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 100 Menschen verletzt. Mehr als 3600 Anwohner seien in Sicherheit gebracht worden. Der starke Monsunregen hat erhebliche Schäden an Straßen und Brücken verursacht und zeitweise auch den innerstaatlichen Flugverkehr zum Erliegen gebracht. Zahlreiche Zufahrtswege zur Hauptstadt Kathmandu sind durch Erdrutsche unpassierbar geworden.
Bis zu den Knöcheln versunken
In Kathmandu kämpfen die Menschen mit dem Schlamm, der sich mit dem Wasser in Häusern und Straßen festgesetzt hat. Etwa die Hälfte der Todesopfer sei in der Hauptstadt Kathmandu und in umliegenden Bezirken zu beklagen, heißt es von den Behörden. Örtliche Medien sprachen von den schlimmsten Niederschlägen in Kathmandu seit Jahrzehnten.
Paddelnd in Sicherheit gebracht
Mit Schlauchbooten und Kajaks retteten Soldaten der nepalesischen Armee in Kathmandus Menschen aus ihren überfluteten Häusern. Die Regierung kündigte zudem kostenlose Behandlungen für Verletzte und Hilfspakete für betroffene Familien an. Der Monsunregen spielt für die Region für die Landwirtschaft eine wichtige Rolle, sorgt aber auch regelmäßig für Erdrutsche und Überschwemmungen.
Lange Staus und geschlossene Schulen
Dicht an dicht stehen LKW in ganz Kathmandu. Die Staus bildeten sich durch die Straßensperrungen der Hauptstadt. Auch Schulen wurden vom Bildungsministerium für drei Tage geschlossen. Viele Schulgebäude und auch Universitäten seien durch die heftigen Regenfälle beschädigt worden, so das Ministerium.
Anstrengende Aufräumarbeiten
Eine Frau watet durch die Schlammmassen in einer Straße in Kathmandu: Die Aufräumarbeiten haben schon begonnen und werden andauern. Obwohl sich das Wetter gebessert hat, erwarten Behörden zunächst weitere Regenfälle in Teilen des Landes. Nepal ist aufgrund seiner Gebirgslage und den großen Flüssen oft Naturkatastrophen ausgesetzt.