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Netflix knickt vor Saudi-Arabien ein

2. Januar 2019

Der Streamingdienst hat nach einer Aufforderung aus Riad eine Folge einer Comedy-Show aus dem Programm genommen. Der Inhalt dürfte Kronprinz Mohammed bin Salman nicht gefallen haben.

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People Hasan Minhaj
Bild: picture-alliance/AP Photo/Netflix

"Patriot Act with Hasan Minhaj" - so heißt die mehrteilige Show des US-amerikanischen Komikers Hasan Minhaj (Foto), aus der Netflix in Saudi-Arabien nun eine Folge nicht mehr anbietet. In dem satirischen Programm zieht der 33-Jährige über Kronprinz Mohammed bin Salman her. Er prangert ihn für die Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi an und kritisiert den Militäreinsatz Saudi-Arabiens im Jemen.

Dem Königshaus in Riad war die Folge, die bereits am 28. Oktober auf Netflix erschienen ist, offenbar ein Dorn im Auge. Es forderte Netflix auf, sie zurückzuziehen, was das in Kalifornien angesiedelte Unternehmen dann auch tat. "Wir unterstützen mit Nachdruck weltweit die künstlerische Freiheit und haben die Folge nur in Saudi-Arabien zurückgezogen, nachdem wir eine rechtskräftige Aufforderung erhalten haben", sagte eine Sprecherin dem öffentlichen Rundfunksender NPR. Man habe die örtlichen Gesetze befolgt.

Hintergründe unklar

Auf welcher juristischen Grundlage die Aufforderung beruht, ist noch unklar. Der britischen Zeitung "Financial Times" zufolge reagierte Netflix auf eine Erklärung des Informationsministeriums in Riad, wonach die Satire gegen ein Gesetz zur Cyber-Kriminalität verstoße. Das Ministerium selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Der Regierungskritiker Kashoggi war am 2. Oktober im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul von Agenten getötet worden. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen und diplomatische Verwerfungen gesorgt. Der US-Senat bezeichnete in einer Resolution Kronprinz Mohammed als "verantwortlich für den Mord".

djo/Bor (afp, npr.org)