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Neue Flüchtlingswelle auf dem Mittelmeer

7. Juni 2015

Internationale Rettungskräfte haben fast 3500 Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die Briten rechnen bis zum Sommer mit einer halben Million Menschen, die diesen gefährlichen Weg nach Europa wagen.

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Deutsche Soldaten retten Flüchtlinge im Mittelmeer (Foto: S. Jonack/Bundeswehr/PAO Mittelmeer/dpa)
Bild: S. Jonack/Bundeswerhr/PAO Mittelmeer/dpa

Deutsche, italienische und weitere internationale Einsatzkräfte haben im Mittelmeer am Wochenende rund 3500 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht. Insgesamt mussten deren Schiffe zu 15 Rettungsaktionen vor der libyschen Küste ausrücken. Auch die deutschen Fregatten "Hessen" und "Berlin" waren daran beteiligt. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, konnten ihre Schiffe 1411 Menschen aus vier Booten aufnehmen, darunter waren auch 145 Kinder. Die beiden deutschen Fregatten seien von der Seenotleitstelle MRCC in Rom alarmiert worden.

Mehr Einsatz gegen Schlepper

An dem internationalen Einsatz ist auch das britische Kriegsschiff HMS Bulwark beteiligt. Kapitän Nick Cooke-Priest sagte Reportern an Bord: "Alles deutet darauf hin, dass an der libyschen Küste etwa 450.000 bis 500.000 Migranten aus nordafrikanischen Ländern darauf warten, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen."

Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon forderte Europa auf, mehr gegen die Schleuserbanden zu unternehmen. "Wir müssen versuchen, ihnen ihre Finanzgrundlage zu entziehen." Diese Leute verdienten Geld mit dem Leid der Flüchtlinge.

Erste Stufe der Mittelmeermission

Mit der Mittelmeermission will die Europäische Union künftig das Schleusen von Flüchtlingen unterbinden. Die EU-Länder hatten im Mai den Plan gebilligt, mit einem Marineeinsatz gegen Schlepperbanden vorzugehen. In einer ersten Stufe sollen Schiffe und Überwachungsflugzeuge Informationen über die Schleusernetze sammeln. Für ein militärisches Vorgehen gegen Schlepperboote, das bis zu ihrer Zerstörung reichen könnte, will die EU ein Mandat der Vereinten Nationen und Libyens.

fab/chr (dpa, ape, rtr, afp)