Die Welt von Stonehenge: Schätze aus der Bronzezeit
Das Monument Stonehenge in Südengland ist einzigartig. Leider passt es in kein Museum. Deshalb zeigt eine Ausstellung im Londoner British Museum andere wichtige Fundstücke aus der Bronzezeit. Darunter auch: "Seahenge".
Stonehenge, 2500 v. Chr.
Es ist eine der bekanntesten archäologischen Stätten Großbritanniens: Stonehenge. Der über 4000-jährige Steinkreis hat das British Museum nun zu einer Ausstellung über die Bronzezeit veranlasst. 3000 Jahre europäischer Frühgeschichte sind in London zu sehen, mit Leihgaben aus ganz Europa. Sie legen Zeugnis darüber ab, was Menschen damals glaubten, wie sie lebten und wohin sie reisten.
"Seahenge", 2000 v. Chr.
4000 Jahre alte Holzstelen bilden einen Kreis an einem Strand in Norfolk. Eine rituelle Stätte, die 500 Jahre nach dem Steinkreis Stonehenge errichtet wurde. Das brachte ihr den Namen "Seahenge" ein. Die 54 Stelen sind bis zu drei Meter hoch und standen früher um eine Eiche, die auf dem Kopf stand. Das British Museum zeigt sie und andere Exponate aus der Bronzezeit.
Die Himmelsscheibe von Nebra, 1600 v Chr.
Die Bronzezeit steckt voller Schätze, einige besondere Exponate sind jetzt im British Museum ausgestellt. Manche davon sind schon weltberühmt, wie etwa die Himmelsscheibe von Nebra, die älteste bekannte menschliche Darstellung des Kosmos. Gefunden wurde sie in Deutschland, im Bundesland Sachsen-Anhalt. Das British Museum hat sie sich aus einem Museum in Halle an der Saale ausgeliehen.
Nutztier-Opfer, 3300-3000 v. Chr.
Auch die Überreste dieses Ochsen, der vor 5000 Jahren als Tieropfer dargebracht wurde, stammen aus Sachsen-Anhalt. Die jüngste Forschung bestätigt immer wieder, dass die Menschen in der Bronzezeit reise- und migrationsfreudig waren. Deshalb zeigt das British Museum unzählige Stücke aus dem Ausland, neben Deutschland aus Irland, Frankreich, Italien, Deutschland, Dänemark und der Schweiz.
Knochenkette, 2100-1900 v. Chr.
Vor viertausend Jahren trug ein Mensch diese Kette aus Tierknochen um den Hals. Sie stammt aus dem Grab des "Amesbury Archer" (deutsch: "Bogenschütze von Amesbury"), der 2002 nahe bei Stonehenge gefunden wurde und diesen Namen bekam, weil er unter anderem mit 16 Pfeilspitzen beerdigt wurde. Der Mann stammte allerdings aus der Alpenregion, wie Analysen seines Zahnschmelzes ergeben haben.
Goldener Hut, 1400 v. Chr.
Auch dieser außergewöhnliche hohe Hut aus Gold, der einst als Zeremonialhut vermutlich für Sonnen-Rituale verwendet wurde, stammt aus einem Gebiet im heutigen Deutschland. Ein Tagelöhner fand ihn im Jahr 1835 auf einem Acker bei Schifferstadt. Er ist daher heute als "Goldener Hut von Schifferstadt" bekannt.
Geisteskrieger, 1100-500 v. Chr.
Diese hölzernen Figuren, ausgestattet mit großen Augen und Geschlechtsorganen, wurden im englischen Yorkshire gefunden. Sie sind aus dem Holz von Eibenbäumen geschnitzt, die in manchen altertümlichen Mythologien den Eingang zur Unterwelt markieren. Eibenbäume können mehr als tausend Jahre alt werden. Die ältesten Exemplare befinden sich heute in Großbritannien.
Goldene Brosche, 1000 v. Chr.
Diese goldene Brosche wurde in der englischen Grafschaft Shropshire an der Grenze zu Wales gefunden. Viele Funde aus der Bronzezeit weisen Sonnenmotive auf. Auch die großen Ritualstätten wie Stonehenge oder Seahenge sind nach dem Stand der Sonne am Mittsommertag ausgerichtet. Das beweist, welch großes astronomisches Wissen und welche genaue Beobachtungsgabe die Menschen in der Bronzezeit besaßen.
Goldene Halskette, 800-700 v. Chr.
Diese Halskette wurde in Irland gefunden. Auch dort befinden sich beeindruckende prä- und frühhistorische Stätten, darunter Newgrange, eine Ritualstätte, die ebenfalls nach dem Stand der Sonne zum Mittsommertag ausgerichtet ist. Das Britische Museum zeigt die Ausstellung "Die Welt von Stonehenge" mit Schätzen aus der Bronzezeit vom 17. Februar bis zum 17. Juli 2022 in London.