Neue Gesichter im DFB-Team
Kurz nach der Ausbootung von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller, sprach Bundestrainer Joachim Löw von einer "neuen Zeitrechnung". Wer sind die Spieler, die in die Fußstapfen der Weltmeister treten sollen?
Leroy Sane
Vor der WM 2018 wurde er kurzfristig aussortiert und seine Berufseinstellung bemängelt. Nach diesem frustrierenden Start in die DFB-Karriere hat sich der ehemalige Schalker jetzt bei Löw aber festgespielt. Schnelligkeit, gutes Dribbling und Torhunger sind drei Qualitäten, die er auch bei Manchester City regelmäßig einbringt. In 17 Länderspielen hat er zwei Tore erzielt - da geht noch mehr.
Serge Gnabry
Der Flügelstürmer des FC Bayern ist eine weitere offensive Waffe des Bundestrainers. Schnell, körperlich robust und treffsicher präsentiert sich der 23-Jährige im Klub und im DFB-Team. In seinen bislang fünf A-Länderspielen hat Gnabry, der beim FC Arsenal ausgebildet wurde, bereits vier Tore erzielt. Eine Quote, die sich sehen lassen kann, auch wenn ihm drei Tore "nur" gegen San Marino gelangen.
Kai Havertz
Selten gab es einen Teenager in der Fußball-Bundesliga, der mit solcher Ruhe und Übersicht das Spiel eines der Top-Teams lenkte. Havertz - gerade mal 19 Jahre alt - hat für Bayer Leverkusen schon 80 Bundesliga-Spiele absolviert. Im DFB-Team war er erst zweimal dabei, allerdings kann man sich gut vorstellen, dass Havertz in Zukunft in die Rolle des zentralen Mittelfeldspielers hereinwächst.
Jonathan Tah
Havertzs Leverkusener Teamkollege galt einst als die große Defensivhoffnung, doch ist Tah ein wenig hinter Niklas Süle und Antonio Rüdiger zurückgefallen. Nachdem Hummels und Boateng nicht mehr dabei sind, ist der 23-Jährige wieder ein Thema. Vor allem, da er seine Leistungen im Verein stabilisiert hat. Schnell, stark und sicher im Spielaufbau ist Tah in Leverkusens Defensive die Nummer eins.
Thilo Kehrer
In die Hummels-und-Boateng-Lücke möchte auch Thilo Kehrer schlüpfen. Da Joachim Löw angekündigt hat, dass Joshua Kimmich im defensiven Mittelfeld bleiben soll, wäre auch hinten rechts ein Platz für Kehrer frei. Der ehemalige Schalker bekommt bei PSG regelmäßige Einsatzzeiten. Er ist schnell und hat ein gutes Tackling. Nur an der Konzentration muss der 22-Jährige hier und da noch arbeiten.
Maximilian Eggestein
Der Bremer ist ein zuverlässiger Mittelfeldspieler mit einem Auge fürs Tor. Viele dachten, er würde es schon im November in den deutschen Kader schaffen. Werder und Eggestein waren stark in die Saison gestartet. Obwohl Bremen anschließend eine Leistungsdelle erlitt, ist Eggestein nach wie vor eine der Stützen in Grün-Weiß. Gut möglich, dass er nun gegen Serbien sein Debüt im DFB-Team gibt.
Niklas Stark
Ein weiteres neues Gesicht, das hofft, nach dem Durchlaufen der DFB-Jugendmannschaften nun auch im A-Team zu spielen: Stark erlebt bei Hertha eine gute Saison. Der beim 1. FC Nürnberg ausgebildete Abwehrspieler kann das Spiel gut lesen, ist zweikampfstark und auch torgefährlich. In Berlin ist er eine Stammkraft, im DFB-Team muss er sich wohl zunächst über Kurzeinsätze empfehlen.
Nico Schulz
Mit 25 Jahren nicht mehr ganz jung, aber dennoch noch recht frisch im DFB-Team ist Nico Schulz. Der Hoffenheimer hat sich in den vergangenen Monaten als Ersatz für Jonas Hector zur Stammkraft als Linksverteidiger entwickelt. Dem gebürtigen Berliner kommt zugute, dass er diese Position auch in einer Dreierkette bekleiden kann - eine Qualität, die Joachim Löw sicherlich zu schätzen weiß.
Marcel Halstenberg
Konkurrenz im Kampf um die Hector-Position könnte Schulz durch Marcel Halstenberg erwachsen. Der 27-jährige Linksverteidiger von RB Leipzig debütierte im November 2017 für Deutschland gegen England, schaffte seitdem aber nicht mehr den Sprung ins DFB-Team. Schuld daran war auch sein Kreuzbandriss vom Januar 2018. Jetzt ist Halstenberg zurück und wird um seine Chance bei Löw kämpfen.
Lukas Klostermann
Der Silbermedaillengewinner von Rio spielt ebenfalls bei RB Leipzig und verteidigt dort auf der rechten Abwehrseite. Allerdings legt der 22-Jährige seine Rolle immer wieder gerne auch sehr offensiv aus. Laufstark und mit guten Flanken treibt er das Spiel der Leipziger über rechts an. Er ist damit ein heißer Kandidat auf die freigewordene Position von Neu-Mittelfeldspieler Joshua Kimmich.