Neue Klasse von Himmelskörpern
31. August 2012Deutsche Wissenschaftler sind begeistert: Bereits jetzt habe die NASA-Sonde Dawn das Verständnis des Sonnensystems verändert, erklärte Holger Sierks vom Max-Planck-Institut (MPI) für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. "Die Daten, die wir bereits ausgewertet haben, zeigen, dass Vesta der einzige bekannte Vertreter einer neuen Klasse von Himmelskörpern ist". Er befindet sich im Asteroidengürtel, irgendwo zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde er als heller Punkt im Jahr 1807 von dem Bremer Astronomen Heinrich Olbers.
Schichtaufbau wie bei der Erde
Eigentlich sei Vesta mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die Dawn-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta - wie die Erde - aus Kruste, Mantel und Kern aufgebaut sei. Vesta sei der kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem Schichtaufbau. Daher sehen die Forscher ihn nun als eine Art Vorplanet an, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner Entwicklung stecken geblieben sei.
Die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut hatten die Kameratechnik an Bord maßgeblich entwickelt. Aus den zurückgesendeten Daten konnten sie nun eine detaillierte dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellen: Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg des Himmelskörpers - er ist mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest.
Die Mission Dawn war vor etwa fünf Jahren in Richtung Vesta gestartet und vor gut einem Jahr in eine Umlaufbahn des Asteroiden geschwenkt. Nach der Erfüllung des Auftrags soll die NASA-Sonde den Asteroiden am kommenden Mittwoch verlassen. Ihr neues Ziel: der Zwergplanet Ceres. Dort soll sie 2015 ankommen.
hp/uh (dpa)