Neue Proteste gegen 'Stuttgart 21'
8. Februar 2011Bäume sollen verpflanzt werden
Am Montag hatte das Kommunikationsbüro für das Bahnprojekt 'Stuttgart 21' bekannt gegeben, dass ab Dienstag 16 Bäume ausgegraben und umverpflanzt werden sollten. Die Bäume sollen einem unterirdischen Technikgebäude für den geplanten Tiefbahnhof weichen. Die rund 200.000 Euro teure Umpflanzung ist nach Angaben der Bahn eine freiwillige Leistung.
In den frühen Morgenstunden waren mehr als 32.000 Parkschützer über Handys oder E-Mail alarmiert worden. Die Gegner des Bahnprojekts lehnen die Verpflanzung der Bäume ab, da sie eine wichtige Funktion als Abgasfilter an einer vielbefahrenen Kreuzung hätten. Bereits am Montagabend hatten mehrere tausend Menschen bei der traditionellen Montagsdemo für einen Baustopp bei 'Stuttgart 21' demonstriert.
Schlichterspruch empfahl Weiterbau mit Auflagen
Am 30. September vergangenen Jahres waren bei einem Polizeieinsatz im Schlossgarten mehr als 100 Personen verletzt worden, als eine Baustelle zur Fällung der ersten 25 Bäume eingerichtet wurde. Danach wurde die Schlichtung unter Vorsitz des CDU-Politikers Heiner Geißler vereinbart, der sich Ende November für einen Weiterbau des Bahnhofs unter Auflagen aussprach. Unter anderem sollen gesunde Bäume im Schlossgarten nach Möglichkeit verpflanzt und nicht gefällt werden. Beim Bahnprojekt 'Stuttgart 21' soll der Hauptbahnhof für mehr als vier Milliarden Euro von einem Kopf- in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2019 abgeschlossen sein. Zudem ist eine Schnellfahrtstrecke von Stuttgart nach Ulm über die Schwäbische Alp geplant.
Autorin: Annamaria Sigrist (rtr, dapd, dpa, afp)
Redaktion: Reinhard Kleber