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Empörung in Indien nach Mord an Spion

2. Mai 2013

Der Tod eines verurteilten indischen Spions in Pakistan hat zu neuen Spannungen zwischen den südasiatischen Mächten geführt. Indiens Premierminister Singh kritisierte Pakistan, sich nicht ausreichend gekümmert zu haben.

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Ein Photo des verstorbenen indischen Gefangenen Sarabjit Singh neben Kerzen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ein in Pakistan inhaftierter indischer Spion, der in der vergangenen Woche im Gefängnis von Mithäftlingen angegriffen wurde, ist tot. Sarabjit Singh sei seinen schweren Verletzungen erlegen, teilten sein Anwalt und ein Arzt in Lahore mit. Der 49-jährige Singh hatte seit fünf Tagen in einem Krankenhaus in der Großstadt im Osten Pakistans im Koma gelegen. Bei der Attacke von sechs Mitgefangenen, die ihn mit Steinen traktierten, hatte er unter anderem einen Schädelbasisbruch erlitten.

Der indische Premierminister Manmohan Singh kritisierte die pakistanische Regierung dafür, Sarabjit Singh nicht aus humanitären Gründen zur Behandlung in seine Heimat gelassen zu haben. Manmohan Singh forderte, die Verantwortlichen für den "barbarischen und mörderischen Angriff" zur Verantwortung zu ziehen.

Singh angeblich in Bombenanschläge verwickelt

Singh war 1990 Jahren als Spion zur Todesstrafe verurteilt worden. Er soll in eine Serie von Bombenanschlägen in der pakistanischen Provinz Punjab verwickelt gewesen sein, bei der im Jahr 1990 insgesamt 14 Menschen starben. Seine Gnadengesuche wurden von Gerichten und dem damaligen pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf abgewiesen, eine Hinrichtung fand aber wegen eines Moratoriums nicht statt. Nach Angaben seiner Familie handelte es sich bei Singhs Festnahme um eine Verwechslung. 

Wegen des Angriffs auf Singh im Gefängnis klagte die Justiz bereits zwei Mithäftlinge an, wie Polizeivertreter in Lahore am Donnerstag mitteilten. Gegen sie werde nun auch wegen Mords ermittelt. Die beiden Männer, die von der Polizei öffentlich Aamir und Mudasir genannt werden, waren bereits nach dem Angriff in der vergangenen Woche in besonderen Gewahrsam innerhalb der Haftanstalt genommen worden.

Das zentrale Problem der Beziehungen zwischen Pakistan und Indien ist der Kaschmirkonflikt, der auf die Teilung des Subkontinents im Jahr 1947 zurückgeht. An der Grenze zwischen dem indisch und dem pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs, der so genannten Line of Control, kommt es immer wieder zu militärischen Zwischenfällen, zuletzt im Januar 2013.

as/sc (afp, dpa, Auswärtiges Amt)